#16 Kurt Schwitters / Gerhard Rühm - Nießscherzo EINIGE WORTE ZU DEM DICHTER KURT SCHWITTERS in den fünfziger, ja noch in den sechziger jahren des vergangenen jahrhunderts war kurt schwitters als dichter nur einigen spezialisten ein begriff. inzwischen hat sich auch in breiteren kreisen herumgesprochen, dass er - neben einem epochalen bildnerischen werk – auch ein nicht weniger bedeutendes literarisches werk hinterlassen hat. allerdings beschränkt sich die konkrete kenntnis meist nur auf die beiden paradestücke „anna blume“und „ursonate“. der grosse „rest“ dieses einzigartigen poetischen werkes bleibt, trotz einer neueren fünfbändigen gesamtausgabe, nach wie vor weitgehend unbeachtet. dafür gibt es umso mehr missverständnisse über den literarischen standort und die eigentlichen künstlerischen intentionen des autors. in einem wie üblich poppigen dada-verschnitt des fernsehens durfte sich gar ein bekannter, ewig grinsender quotenblödler an einem satz der „ursonate“ vergreifen, die ja keineswegs als kauziger ulk ge-meint, vielmehr exemplarisch für den gewichtigen konstruktivistischen aspekt der schwittersschen kunst ist, bei allem skurrilen, oft hintergründigen witz hat es kurt schwitters wahrhaftig verdient, als dichter ernst genommen und angemessen rezipiert zu werden. Gerhard Rühm, 2002
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