*** Die 100. Kunstradio-Sendung *** Mit der einhundertsten Sendung feiert die Reihe "Kunstradio - Radiokunst" auf Ö1 ein rundes Jubiläum. In den zwei Jahren ihres Bestehens wurden speziell für das ORF-Kunstradio 69 Stücke produziert. Dabei war das kürzeste Werk ein Stück von Peter Kogler, nicht einmal zwei Minuten lang, das längste, von Otto Brusatti, dauerte fast 100 Minuten. In diesen zwei Jahren ist es Heidi Grundmann, der Gestalterin der Sendung, gelungen, die Aufmerksamkeit ausländischer einschlägiger Institutionen und Publikationen darauf zu lenken, daß es in Österreich eine lebendige Radiokunst-Szene gibt. Vor kurzem wurde zum Beispiel in Los Angeles eine Koproduktion des ORF-Kunstradios mit dem Museum of Contemporary Art vorgestellt, durch die die Gruppe "Radio Subcom" Eingang in die,internationale Radiokunstserie: "The Territory of Art" des Museums in Los Angeles gefunden hat. Und auch die New Yorker Radiokunstserie "New American Radio" ist gerade an das ORF-Kunstradio herangetreten mit der Aufforderung, österreichische Autoren und Projekte für Koproduktionen vorzuschlagen. |
Im Zuge des Australien-Schwerpunkts wurden zwei Stücke australischer Künstler ausgewählt. Gespielt werden der Liederzyklus "Call of.the Wild" von David Chesworth und ein "Opernkonzer" von Rainer Linz, mit dem Titel "The Opera Crossed Purposes". Es sind beides Arbeiten, die sich mit der E-Musik beschäftigen, wobei Chesworth in den traditionellen Instrumentalhintergrund seines Liederzyklus "Call of the Wild" verschiedene Sound-Effekte, wie zum Beispiel entferntes Donnern, hineingemischt hat. Dagegen ist "The Opera Crossed Purposes" fast ein traditionelles "Opernkonzert", bestehend aus Opernausschnitten und einem Text für einen Moderator. Allerdings besteht Linz Oper, im Unterschied zu anderen Opern, eben nur aus den gespielten Ausschnitten. In der Sendung präsentiert übrigens Johannes Leopold Mayer, der Leiter der Abteilung Ernste Musik im Landesstudio Burgenland diese "Oper", in die der Künstler auch eine starke Kritik an der Australischen Staatsoper verpackt hat, die in zehn Jahren kein einziges Werk eines lebenden australischen Komponisten zur Uraufführung gebracht hat. |
Soundart und Radiokunst in Australien |
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