KUNSTRADIO 28. September 1989

KUNSTRADIO


KUNSTRADIO AUSTRALIEN-SCHWERPUNKT 1989
Soundart und Radiokunst in Australien

"Sydney-Linz"
von
Rik Rue (Bandmanipulationen und Geräuschmißhandlung) & Jim Denley (Blasinstrumente)



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(excerpt)

A CASSETTE OF THIS PROGRAM CAN BE ORDERED FROM THE "ORF TONBANDDIENST"

Rik Rue und Jim Denley traten bei der Ars electronica 1989 mit der gemeinsamen Installation "Sydney-Linz" in Erscheinung, deren Grundmaterial 2 Cassetten waren: die eine voll mit in wochenlanger Arbeit gesammelten Geräusche aus Sydney, die anderen mit in wenigen Tagen in Linz eingefangenem Tonmaterial. Von der Klangistallation gibt es auch eine Radioversion, die im Wiener Funkhaus entstanden ist, wo Rik Rue mit einem tragbaren Mischpult und Jim Denley mit einer Querflöte erschienen sind. Mit seinem Mischpult, das ihm wie ein Instrument dient, formte Rick Rue aus den Klanglandschaften von Sydney und Linz ein neues Ganzes, dem Jim Denley während der Mischung aus dem Studio Flötenklänge hinzufügte.

Das Stück "Sydney-Linz" war für Denley aber das erste Stück mit einer Klanglandschaft. Eine Arbeit, die ihm umso leichter fiel, als er keinen Unterschied sieht zwischen Umwelt und Naturgeräuschen oder den Klängen, die er selbst mit seinen Instrumenten oder seiner Stimme erzeugt. Die Gleichberechtigung aller Geräusche und Klänge hat für Denley damit zu tun, ob der Mensch sich als ein von der Natur abgetrenntes Wesen versteht oder als ein Teil der Natur. Rik Rue, der sich für seine Umweltaufnahmen nicht nur auf lange Stadtwanderungen begibt, sondern sich oft auch mit dem Cassettenrecorder in den australischen Busch zurückzieht, um die Sprache des Wassers, der Tiere und des Windes einzufangen präzisiert: "Es gibt keine Wildnis und Natur, es gibt nur Menschen, die sich gegen das Leben stellen und das Leben selbst".


"Soundart in Australia"

by Nicholas Zurbrugg

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Soundart und Radiokunst in Australien



1989 CALENDAR 2