Am Ende einer langen Reise entsteht immer eine seltsme Chemie aus Hast, es hiner sich zu
bringen, durchzustarten und schlaflos in die Heimat zurückzukehren, und unbezwingbarer Angst,
am eigenen Leib zu erfahren, daß die Zeit der Heimkehr selbst vergangen ist, daß der Aufbruch, der
Anfang der Abenteuer schon ihr Ende vollzogen hat.
Diese Angst nahm mich über Al Qahira in ihre Zangen, als das Flugzeug der Egypt-Air im
Nordosten der Stadt unter häßlichem Kolbenknarren sein Fahrwerk ausfuhr, sich dann nach rechts
neigte und plötzlich erneut aufstieg, als ginge es wieder auf Reiseflughöhe und wolle mir aus seiner
gehobenen aeroplanischen Sicht sagen: Nein, die Zeit der Heimkehr ist noch nicht gekommen, die
Navigation geht weiter.
Durch das Bullauge, dessen Rollo mein Nebenmann kurzerhand hochgeschoben hatte, sah ich
nach einer Momentaufnahme grauer und ockergelber, von Minaretten und modernen
Hochhaustürmen gespickter Würfel das weite Grün des Deltas, den Hals der zauberischen Kobra,
den das untere Ägypten an der Nilmündung bildet und an dem die auf dem Kanälen dümpelnden
Feluken mit ihren Segelnknabbern, dann, unermeßlich, unvermutet, die von Seen, Straßen und
Häfen