Fünf kurze Hörstücke von Olufemi-Just Atibioke, Marie-Theres Auer,
Selma Matter, Nina Maria Metzger und Leonie Lorena Wyss
Das Hans-Gratzer-Stipendium wird seit 2008 vom Schauspielhaus Wien ausgeschrieben. Es ist nach seinem Gründer, dem Schauspieler und Regisseur Hans Gratzer, benannt. Im Rahmen des Hans-Gratzer-Stipendiums werden fünf kurze Hörstücke von Olufemi-Just Atibioke, Marie-Theres Auer, Selma Matter, Nina Maria Metzger und Leonie Lorena Wyss zum Thema „Erinnerung“ produziert. In ihren Stücken stellten sich die Autore/innen unter anderem folgendene Fragen: Wie wird aus Erinnerung Erzählung? Welche Sprache(n) gibt es dafür? Welche Perspektiven prägen uns und aus welchen Perspektiven sprechen wir? Diese entstehen in Zusammenarbeit mit dem Schauspielhaus Wien und dem Max Reinhardt Seminar und werden im Ö1 Kunstradio präsentiert. Das Publikum kann bereits zum zweiten Mal auf oe1.orf.at seinen Favoriten vom 19. Bis 25. März 2022 wählen. Dieser wird in seiner ganzen Länge als Szenische Lesung in der Spielzeit 2022/23 im Schauspielhaus Wien aufgeführt. Auch wird der Hans- Gratzer Jurypreis vergeben, das ausgewählte Stück wird 2022/23 zur Uraufführung gebracht. Heuer werden die Stipendiat/innen von der Autorin und Theaterregisseurin Ivna Žic begleitet. Das Herz der Türsteherin« von Olufemi-Just Atibioke
Der Stückentwurf »Das Herz der Türsteherin« von Olufemi-Just Atibioke (*1992) porträtiert in poetischer Sprache Menschen eines Stadtteils im Ruhrgebiet, Deutschland. Zur Türsteherin und ihrem Herz gesellen sich im Text: Zwei Menschen über einer Linsensuppe und Weißbrot, ein Boy mit Cap, ein Girl mit Sonnenblumenkernen, ein Baby oder zwei, sowie die Zeit. Granatsplitter von Marie-Theres Auer
Marie-Theres Auer (*1997) beschäftigt sich in ihrem Textentwurf »Granatsplitter« mit dem Gedächtnis eines Ortes über verschiedene Generationen hinweg. Im Zentrum ihrer Auseinandersetzung mit Erinnerung und Gemeinschaft steht eine ehemalige Dorfkonditorei, deren Möbel schon zu viele Gäste gesehen haben. Aus dem Eis von Selma Matter
In »Aus dem Eis« von Selma Matter (*1998) begegnen sich ein 13.000 Jahre alter Wolfshund und ein 13-jähriger Mensch. Der Stückentwurf untersucht mehr als menschliche Beziehungen und nimmt das Leben in zerfallenden Ökosystemen in den Blick. HONIG-WABEN-WILDNIS-REVOLUTION von Nina Maria Metzger
Nina Maria Metzger (*1990) schreibt in ihrem Stückvorhaben »HONIG-WABEN-WILDNIS-REVOLUTION« in einem intergenerationellen Gedankenstrom über eine Enkeltochter und ihre Großmutter, über Verletzungen, Wunschdenken und Erinnerungsverlust. Blaupause von Leonie Lorena Wyss
In ihrem Textentwurf »Blaupause« geht Leonie Lorena Wyss (*1997) brüchigen Zusammenhängen von Körper und Gedächtnis nach. Zwischen den Erinnerungen eines namenlosen Ichs an eine vergangene lesbische Beziehung und einem von patriarchaler Gewalt erzählenden Frauenchor untersucht sie die Wirkmacht von Bildern auf den als weiblich gelesenen Körper und die Möglichkeit queerer Narration. Das Hans-Gratzer-Stipendium wird von der literar mechana unterstützt. Abstimmung Ö1 für den Hans-Gratzer Publikumspreis |