Drei SchriftstellerInnen versuchen sich an einer Kommunikation ohne Sprache,
bleiben sozusagen in ihrem Feld, operieren allerdings mit anderen, neuen
Mitteln. Das Theremin dient hier Ann Cotten (Schriftstellerin, spielt
Querflöte), Hanno Millesi (ebenfalls Autor, spielt E-Gitarre) und
Liesl Ujvary ( Autorin, Elektronik) als "Sprachinstrument"
- eines, das sie - als Neulinge an diesem Instrument - experimentell,
voller Neugierde und Forscherdrang erforschen. Liesl Ujvary spielt zusätzlich
auf dem Kaosspad, einem einfachen Gerät, das die Klänge des
Theremins noch einmal und auf unterschiedliche Weise filtert.
Die einzelnen Spuren wurden von Ujvary nochmal gemischt; es entstanden
Kompositionen, die ein Panorama menschlicher Existenz entwerfen: direkt,
ergreifend, nonverbal.
"gesprochen wird hier nicht mit dem mund, hier werden keine wörter
und sätze artikuliert - gesprochen wird mit dem theremin, einem
frühen synthesizer, erfunden vor etwa 100 jahren von lev theremin,
einem russischen erfinder und ingenieur. das theremin beruht auf elektrischer
induktion. es hat 2 antennen, die man durch gestikulieren mit den händen
und durch körperausdruck zum klingen bringt. die klanglichen möglichkeiten
des theremins sind reich und vielfältig: vom schrillen kreischen
bis zum tiefen brummen und dröhnen, vom sanftesten rascheln bis
zum feinen rieseln oder perlendem plätschern - alle diese tonlandschaften
können erzeugt werden, sie ahmen keine natürlichen geräusche
nach, auch wenn sie an solche erinnern. sie stehen für innerpsychische
ereignisse, die sich dicht und scheinbar mühelos in die physische
aussenwelt ergiessen."
Liesl Ujvary
Hören Sie hier Künstlerstatments:
Konzept, Komposition, Mix von Liesl Ujvary.
Mit Moog Etherwave Theremin und Kaosspad II. |