es ist alles wie immer, nur ganz anders, also
wie immer.
nichts hat sich verändert, weil sich
alles verändert hat.
alles hat sich verändert, weil sich nichts
verändert hat.
das bild ist ein element des puzzles, das
wir sind.
das puzzle wird nie ganz gelöst werden.
auch wenn ich jetzt ganz gelöst bin, werde ich das puzzle nicht
lösen können. auch wenn ich, wie alle anderen, als element
des puzzles die ganze information des puzzles enthalte, werde ich das
puzzle nicht lösen.
denn das puzzle ist alles, was wir noch nicht
sind und alles, was wir nicht mehr sind. das puzzle ist alles, was
wir noch nicht wissen und das puzzle ist alles, was wir nicht mehr wissen.
das bild spiegelt mich so lange wieder, bis
ich mich nicht wieder erkenne, bis ich das bild als element des puzzles
wieder erkenne.
eine der schwierigkeiten unseres puzzles besteht
für mich nämlich darin, dass ich nicht immer weiss, was jetzt
ein element des puzzles istund was bloss der fetzen eines puzzleteils
ist, der vielleicht zu anderen zeiten als element des puzzles funktioniert
hat oder später einmal funktionieren wird. ich muss die wahl treffen.
ich muss mich entscheiden. mein blick entscheidet. mein blick entscheidet
mich.
dieses element schaut aus wie ich. ich sehe
diesem menschen ähnlich. der blick in die kamera ist mein blick
in die kamera. dieses bild zeigt mir, wie ich alt sein werde. wie ich
bereits jetzt alt genug bin, um angst davor zu haben. ich will nicht
der sein, der mich aus dem bild heraus wieder erkennt. der mich aus
dem bild heraus als element seines puzzles auswählt, dessen
anblick mich seinem puzzle einverleibt. ist es gut für mich, wenn
ich es geschehen lasse? ist es vielleicht gar nicht meine angst, die
ich empfinde? spüre ich die angst des abgebildeten? lauert in seinem
blick die angst vor mir? die angst davor, später einmal wieder
erkannt zu werden, von einem betrachter eingesogen zu werden ins puzzle
seiner identität? gehört es jetzt zu meinem puzzle, das ich
die angst nicht wieder erkenne? dass ich die einfühlung verweigere?
ist ignoranz jetzt das passende? bin ich jetzt überhaupt gut genug
drauf, um ein passendes element zu finden? wie bin ich drauf jetzt?
wie bin ich überhaupt drauf gekommen? auf ds bild und überhaupt?
der da auf dem bild, das bin ich nicht. niemals werde ich der da auf
dem bild sein. ist es das, was dich ängstigt? ist es das, was diese
trauer in deinen ängstlichen blick einmischt? versuchst du mir
deine trauer einzumischen?ist deine verletzlichkeit der stein, in dem
unsere beiden puzzles jetzt konvergieren?
und wissen, dass sich alle elemente verändert
haben, weil nichts verändert wurde.
jetzt verblasst dein element in meinem puzzle,
die überschwemmung trocknet auf.