Was sollte sich schon ändern, wenn sich der Fuß tatsächlich auf den Boden der Sache - der Tat, des Wirklichen - setzte? Ich kannte ja die Erzählung, ich hatte die Bilder und die Wörter. Sie waren in mir, nachdem ich sie gesehen, gehört und gedacht hatte - aber wie konnte ich sie weitergeben?

Sprechen, sagte ich damals zu den Freunden, das ist etwas anderes als Schreiben. Ich wollte und mußte stets den Gesang hören, der half mit weiter, auch beim Lesen und Schreiben. Zum Beispiel jenen beim Wort "Wüste", die ich noch nie gesehen hatte.

Aber ich hörte das Wort "Wüste", es klang, es trieb über dem Ü dahin wie der Sand. Und ich kannte und sah den Sand in den Weiten der Strände und unter mir, griff ihn, und ich kannte und sah das Meer. Und nun hieß es, ein "Meer aus Sand" das ist die Wüste, und ich sah sie, die Unbegrenzte, es ging einfach ins Weite, hinauf und hinab waren die Hügel, auf denen ich lief, auch um zu spielen. Demnach war mein Verständnis für die Wüste gegeben, sie konnte mich nicht mehr überraschen.

Aber anders lag die Sache beim Wort "Oase". Das war mir fremd, bis man mir sagte, das ist ein Platz in der Wüste, eine Insel des Grünen. So setzte ich die Bilder, die "Grün" hervorriefen - Frucht, Olive und Baum - zusammen mit der Vorstellung "kleinste Insel", und bildete daraus "kleinster grüner Wald aus Früchten" - und fand derart zur Bedeutung von "Olivenhain", also zur mit Früchten beladenen Insel aus Wäldern im Meer aus Sand.