Fuchs und Schnell Radiokrimi-Serie 2007

Sendezeit: 2007 Sonntag 23:05 - 23:45, Ö1
KUNSTRADIO - RADIOKUNST

Schnelle Fälle: 2007 ist Krimi-Zeit bei Ö1 Kunstradio

Ab sofort sieht Kunstradio nicht länger tatenlos zu, wie eines der ältesten Genres der Radio-Unterhaltung - der Krimi - in Vergessenheit gerät und zur Bedeutungslosigkeit verkommt, während es im Fernsehen eine mittlerweile unüberschaubare Zahl an mehr oder weniger spannenden Kriminalfällen zu lösen gilt. Noch in den 60er Jahren entwickelte sich so mancher Radiokrimi zum echten Straßenfeger. Der Krimi, früher als Trivialliteratur gering geschätzt, ist längst schon zur anerkannten Literaturgattung aufgestiegen, und die Facetten des Krimigenres reichen von der klassischen Detektivgeschichte über Agententhriller bis hin zu historisch eingebetteten Kriminalromanen u.v.m.

Das 20-Jahr-Jubiläum von Ö1 Kunstradio wird 2007 also von einer Mini-Krimi-Serie begleitet, womit Kunstradio eine große Tradition des Mediums neu aufgreift, und gleichzeitig die Bedeutung der Literatur für die Radiokunst auf spannungsvolle Weise zum Ausdruck bringt. Nach den sonntäglichen Abendnachrichten um 23 Uhr ist 2007 also Krimi-Zeit auf Ö1 - wenn auch für nur drei Minuten. Was in diesen drei Minuten alles passieren kann, soll nicht unterschätzt werden: Vom Mord im Drogenmilieu bis zum klassischen Familiendrama, über Verbrechen in der Welt des Sports und der schnellen Autos, bis hin zu psychologischen Kleinstudien und Ausflügen in die Kunstszene - Fuchs und Schnell tüfteln, und lösen, die dubiosen Fälle immer. Und "Bruno`s Likörboutique" scheint hierfür der ideale Ort zu sein.

"Fuchs und Schnell", so der Titel der Krimiserie ist eine literarische Kurzform mit multipler Autorenschaft. Entwickelt von den Schriftstellern Ferdinand Schmatz und Lucas Cejpek - letzterer führt auch die Regie der Hörspielproduktionen -, sind insgesamt 11 Autorinnen und Autoren federführend an der Serie beteiligt. Jeweils drei der für Kommissar Fuchs und die Journalistin Ida Schnell zu lösenden Fälle werden in monatlicher Abfolge von Ferdinand Schmatz (Jänner), Margret Kreidl (Februar), Ilse Kilic und Fritz Widhalm (März), Herbert J. Wimmer (April), Rosemarie Poiarkov (Mai), Dieter Sperl (Juni), Elisabeth Wäger (Juli), Lucas Cejpek (September), Petra Ganglbauer (Oktober) und Gustav Ernst (November) erdacht.

Wie es sich für jede gute Krimiserie gehört, verleihen die HauptprotagonistInnen, die der rote Faden dieses Sprachspiels sind, und deren - durchaus vielschichtige Beziehung zueinander - ihr eine unverwechselbare Note. Natürlich hat "Fuchs und Schnell" auch eine eigene Kennmelodie, von der Grazer Komponistin Katharina Klement. Die Idee der multiplen Autorenschaft aufgreifend, lädt Kunstradio KünstlerInnen wie IllustratorInnen und Comic-ZeichnerInnen ein, jeweils ein Dreierpaket an Kriminalfällen zu verbildlichen, die auf Kunstradios Webseite präsentiert werden. Der Illustrator Georg Wagenhuber, der u.a. für die deutsche Wochenzeitung "Die Zeit" arbeitet, hat für die ersten drei, von Ferdinand Schmatz verfassten, verbrecherischen Plots bereits Strips entworfen. Dem kriminellen Geschehen, das in den Folgen 4 bis 6 auf die Autorin Margret Kreidl zurück geht, wird Doris Prlic, die in sich ihrer künstlerischen Arbeit stark mit zeichnerisch-erzählerischen Momenten wie mit Animationsfilm befasst, ein Gesicht verleihen.

Im Dezember soll der Minikrimi mit der Live-Aufführung einer letzten Folge von Ferdinand Schmatz im Rahmen eines Festes zur 20jährigen Arbeit von Ö1 Kunstradio mit und für Radiokunst sein (vorläufiges) Ende finden.