Künstlerische Vorbilder: Marcel Duchamp, John Cage.
Bill Fontana ist Philosoph und Künstler. Seine Philosophie umkreist das Wertproblem. -
"Geräusche sind ein blinder Fleck in unserer Kultur. Akustische Information wird durch Musik oder Sprache weitergegeben, die meisten Töne, die die Leute im Alltag hören - und mit denen ich arbeite - existieren weder in der Musik noch in der Sprache. Sie werden deshalb für bedeutungslos gehalten. Sie sind Lärm. Lärm ist eine Frage der Vorstellungen und Einstellungen, eher eine Frage der Einschätzung als ein faktisches Problem. Lärm ist ein Wertproblem."
Die eigene konzeptuelle und techniche Perfektion erfährt durch einen stets spürbaren Widerwillen gegen Kunst, Technik und Zivilisation, gegen das Gestaltete überhaupt eine manieristische Brechung. "Sounds of an unblown flute." (Japanese Cultural Institute, Köln 1989) mag als Titel stellvertretend für das Fontana' sche Paradoxon stehen.
In Europa machte Bill Fontana mit den Sound Sculptures "Entfernte Züge" (1984), "Metropolis Köln" (1985) und der "Ohrbrücke Köln-San Francisco" (1987) Furore.
Bill Fontanas Präsenz in Österreich ist eng mit dem KUNSTRADIO verbunden. Auf Einladung von Heidi Grundmann beteiligte sich Bill Fontana beim steirischen herbst 1988 mit dem Beitrag "Sonic Projections from Schloßberg Graz", das im Kunstradio life übertragen wurde. Im Rahmen der Wiener Festwochen 1990 etablierte Bill zwischen Natur- und Kunsthistorischen Museum(8) die sound sculpture "Landscape Soundings". Mit 16 Mikrophonen wurden rund um die Uhr die Klangwelt der Hainburger Au ins Zentrum von Wien übertragen. Aus dieser Arbeit sind zwei CD's entstanden, "Landscape Soundings" - ein Resumée der Vorarbeiten, zeitgleich mit dem Beginn der Installation entstanden - und "Virtual Nature" - eine Mischung aus den Highlights der vierzehntägigen Live-Übertragung.