Heute in der Radiokunst: Radioarbeiten von zwei Ö1-Talentestipendium-Shortlist-Kandidatinnen. Namentlich von Katrin Euller und Adina Camhy. Beide arbeiten mit Sound, daher lag es nahe, sie einzuladen für Kunstradio etwas zu entwickeln. Etwas Info zum Talentestipendium: Gemeinsam mit den österreichischen Kunstunis suchte Ö1 auch 2022 wieder talentierte junge Künstlerinnen und Künstler. Vergeben wurde ein Stipendium für bildende Kunst in der Höhe von 10.000 Euro, das vom Wiener Städtischen Versicherungsverein zur Verfügung gestellt wird. Gewonnen hat heuer Sophia Latysheva. Den Publikumspreis erhielt Angelika Wienerroither. Neben Skulpturen, Fotografien oder Videokunst, ist Sound ein wichtiger Aspekt bei den Einreichungen. Ganz besonders eben bei den heute vorgestellten Künstlerinnen. Rent „Rent“ ist das Soundprojekt, mit dem ich seit einiger Zeit live auftrete. In den kommenden Wochen ist auch ein Release, online und auf Tape, gemeinsam mit den Labels Transformer Music und Wilhelm show me the Major Label geplant. Rent fokussiert sich sowohl auf harsche, analoge Sounds, als auch auf digitale Klangsynthesen. In Kombination entstehen dadurch Tracks, die sich irgendwo im Bereich der experimentellen Musik, zwischen, Noise, Drone und Ambient ansiedeln. Mit Rent habe ich bisher sowohl im Kunstkontext als auch auf Festivals und in Clubs gespielt. Heuer unter anderem bei Unsafe and Sounds in der Zacherlfabrik, bei Struma+Iodine im Rhiz, bei Sägezahn im Schauspielhaus, sowie demnächst bei der Veranstaltungsreihe Smallforms und in der Kunsthalle Wien. Zeit-Töne in Spielräumen Für die Sendung Radiokunst hat Adina Camhy die von Werner Pirchner gestalteten Ö1 Signations (1994-2017) geremixt. Pichners Klänge, die eine Radioära prägten und sich durch ihre Wiederholungen in den Alltag einschrieben, werden in Camhys Beitrag geloopt, verfremdet, verzerrt und elektronisch bearbeitet Herzlichen Dank an Elfriede Pirchner und die Erbengemeinschaft Werner Pirchner für die Zustimmung zur Verwendung der Signations für die Kunstradio-Sendung! Droneland Für die Sendung Kunstradio entwickeln Adina Camhy und Katrin Euller gemeinsam ein 10-minütiges Stück. Die beiden Soundkünstlerinnen durchwegen dafür gemeinsam Landschaften der südöstlichen Peripherie Wiens – ein scheinbares Niemandsland zwischen Lobau, Donau, Ölhafen, Logistikzentrum, Friedhof und Raffinerie. Aus Fieldrecordings, Synthesizerklängen und Spoken Word entsteht ein Mikroportrait einer Landschaft am Rand. „Droneland“ nimmt Bezug auf das Audio-Essay „On Vanishing Land“ der Theoretiker und Soundkünstler Mark Fisher und Justin Barton (Hyperdub, 2019), die darin an eine Wanderung entlang der Küste von Suffollk erinnern. |