Eine mediale Vorgeschichte der Bedingungen / Philosophie und Produktionsbedingungen zum Geleit: "Arm aber anständig IV" ist die vierte Folge eines im Jahre 2010 begonnenen Projektes von .aufzeichnensysteme und Sabine Maier, das ursprünglich als performatives Stück im öffentlichen Raum anlässlich eines Aufenthaltes in einer sogenannten Künstlerwohnung in der Leitnergasse in Graz begann. Aus der Nahaufnahme von prekären Bedingungen, die ein künstlerisches Arbeiten kaum ermöglichten und damit zum Gegenstand desselben ergriffen und erhoben wurden, entwickelte sich ein partizipatives Internetprojekt, eine digitale Geschichte und ab 2015 ein serielles Radio-Stück von jeweils ca. 54 Min. Thema ist nach wie vor das Innere und das Äußere: die Figur der Selbst-Setzung, die Äußerung und das außer sich sein. Das Projekt und seine Aufnahmen finden in Wien (Innen und Aussen Raum statt) und hat, wie bereits bei "Arm aber anständig II und III" durchgängig Wienbezug, u.a. indem das Leben als Künstlerinnen in Wien reflektiert und dargestellt wird. "Arm aber anständig IV" hinterfragt Formen von Realität hinter der Realität, dazu gehören künstlerische Rollenbilder in einer digital/kapitalistischen Welt, das Gefühl des sinnlichen Überfordertseins und seine Auswirkungen auf das "Künstlerkostüm". Die Enteignung des Selbst und eine resolute Entgegensetzung in Form von Trotz, Humor und Verweigerungshaltung. Das heutige Stück beginnt mit dem Schlussapplaus und geht über in eine Atemmeditation. Akribische Hörspielaufnahmesituationen werden aufs Korn – und Künstlerwelten auf den Arm – genommen. Korn und Arm – schon genug Methapern zur Entwirrung? Wir denken nein. Auch im Wort Alarm steckt Arm, was auch wiederum Unter bzw. Oberarm meinen kann – alles ist im Fluss. Gemacht wurde das heutige Werk von zwei, die das angenehme mit dem nützlichen verbinden und keinen Weg zweimal machen, wie sie selbst formulieren, "In der kompilativen Konfrontation und Verfremdung von Ton- und Textmaterial erzeugen wir eine Radiokunst der akustischen Phantasmagorie und der subversiven Poesie. Das Stück bewegt sich zwischen Formen von Literatur, Field Recording, dialogischem Hörspiel / Radio-Essay, Performance. Zentral ist für uns die Erforschung eigener Strategien des Erzählens.“ Regie / Sound / Montage / Autorinnnen: Sabine Maier & .aufzeichnensysteme (das ist Hanne Römer) Technik: Robert Pavlecka Mitwirkende Musik: Klaus Lang, Wei Wei Xu Dauer: 51 Minuten 7 Sekunden Link: https://www.elffriede.net/AAA_intern_neu/index.html |