Sonntag, 28. November 2010, 23:03 - 23:45, Ö1
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KUNSTRADIO - RADIOKUNST


 


Foto: Klaus Bock


„Back to Presence / Zurück in die Gegenwart“ 

von Klaus Bock, Konrad Cernohous, Katharina Hinterlechner und A. D. Martinz

Eine Sendung im Archiv des Kunstradios
Ein Projekt der Universität für angewandte Kunst Wien (Brigitte Felderer)


A COPY OF THIS PROGRAM CAN BE ORDERED FROM THE "ORF TONBANDDIENST"


Auf kunstradio.at findet sich auch das Archiv der Sendung. Jedes ausgestrahlte Programm wird dort gespeichert, von der ersten Sendung am 3. Dezember 1987 bis zur jeweils aktuellen Produktion.

In unserer Sendung navigieren und leiten unterschiedliche, ja gegensätzliche Stimmen – bekannte, anonyme, begeisterte, abweisende, professionelle und in sich gekehrte – durch das dichte Archiv des Kunstradios und fordern das Publikum auf, den gesprochenen Bedienungsanleitungen zu folgen. Zu hören ist, was sonst nur visuell oder durch einen Mausklick kommuniziert wird: verwirrend lange, eigentlich unlesbare Internetadressen, stimmlich vermittelte Beschreibungen von Zeichen, die in ihrer Anschaulichkeit als Orientierung in der graphischen Landschaft der Kunstradioseite dienen und die – allein akustisch vermittelt – selbst jede noch so konzentrierte Aufmerksamkeit herausfordern.
Wer jedoch den Einladungen nachkommt, hört schließlich die jeweils eigene Radiosendung, eine variable Komposition als Ergebnis dieser gleichsam zweikanaligen und interaktiven Versuchsanordnung.

All die Mitteilungen äußern sich stimmlich, verwandeln visuelle Information in akustische Hinweise und umgekehrt: Die Radiosendung führt direkt ins Netz und die Website des Kunstradios zurück zur Sendung. Wem die Sendung akustisch davonläuft, wer nicht mehr zuhören mag und am späten Sonntagabend die eigene Unaufmerksamkeit genießt, kann in der Zeit zurückgehen und eine immer neue Gegenwart abrufen. Weil jedes Hinhören letztlich den Zugriff auf das Archiv steuert, weil sich die Hörenden den stimmlichen Aufforderungen auch entziehen und ihren eigenen Wünschen folgen werden, weil die Wahrnehmung einmal den befehlenden Stimmen und dann wieder den archivierten Sendungen gilt, entsteht ein Raum zwischen Äther und Netz, der sich ständig ändert, laufend vergegenwärtigt und sich so im Grunde dem Archiv für immer entzieht.

Die Sendung verweist auf die Multimedialität des Kunstradios, das seit seiner ersten Sendung eine programmatische Verbindung zwischen der Vergänglichkeit der Stimme und der Ewigkeit des Netzes herstellt. Das Konzept hält dem virtuellen Raum die Konkretheit menschlicher Stimmen entgegen, als immer gegenwärtige Medien der Orientierung in Zeit und Raum.

Idee/Konzept/Texte/Recording: Klaus Bock, Konrad Cernohous, Brigitte Felderer, Katharina Hinterlechner und A. D. Martinz

Stimmen: Eva Blimlinger, Klaus Bock, Konrad Cernohous, Claire Chatel, Sophie Erschen, Brigitte Felderer, Katharina Hinterlechner, Monika Kiehn, Bettina Jordan, Paul Kraker, A. D. Martinz, Jakob Scheid, Irene Suchy, Magdalena Winkler, Heinz Zuber

Montage: A. D. Martinz

Link: http://www.dieangewandte.at

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