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22:20 - FAMILIE AUER |
Foto: Thomas Freiler
Eine Radioarbeit von Elisabeth Schimana
Das Hörstück "Obduktion" ist Teil einer intermedialen Installation mit
Projektionen von Thomas Freiler, das von 25. Jänner bis 11. Feber,
1996 im Offenen Kulturhaus Linz zu hören und zu sehen ist.
"Obduktion" setzt sich mit der Frage nach der materiellen (auch verwertbaren) und akustischen Wesensart des toten menschlichen Körpers auseinander: "Da ist nichts mehr, nur ein Stück leblose Materie", formuliert Elisabeth Schimana ihre Erfahrung, die sie im Obduktionssaal eines Spitals beim Beobachten der Vorgänge am Seziertisch machte. Sie nahm dabei die Geräusche auf, die beim Sezieren entstehen, sowie andere Neben-und Hintergrundtöne, die die Atmosphäre des Geschehens und des Ortes prägen. Die Bearbeitungsmethode des Originaltonmaterials gleicht dabei dem Seziervorgang: der leblose Körper wird in seine Einzelteile zerlegt, die Organe aus ihren Kreisläufen isoliert, sodaß jeder dieser Bestandteile als eigenständiges Objekt betrachtet werden kann; diesem Prinzip gemäß löst die Künstlerin bestimmte akustische Phänomene aus der Gesamtheit der Tonaufzeichnungen. Im Stück sind sie als abgeschlossene, vom übrigen Tonmaterial abgetrennte Geräusch-und Klangsequenzen zu hören: Wasserrauschen, Knochenbrechen, Knochensägen, Stimmen... Texte werden verlesen, die sich auf den Tod beziehen. Elisabeth Schimana: "Der Tod hinterläßt keinen Klang, allein die Lebenden schaffen die akustische Situation am Seziertisch, in die der Leichnam eingebettet ist". Dieses Radiostück ist auch auf CD erschienen, die einzeln oder gemeinsam mit dem Katalog zur Ausstellung im Offenen Kulturhaus Linz erhältlich ist. Offenes Kulkturjaus Linz: Dametzstr. 30, A-4020 Linz;
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II.
"Genom vatten (Through water)"
von
Tommy Zwedberg
Stimmen, Glasklirren, die Mannschaft eines Kreuzfahrtschiffes, spielend, nacheinander suchend, Discostampfen und verschiedene Wassergeräsche sind einige der Klangphänomene, die die grundlegenden Elemente dieses Stückes ausmachen. Die Klänge wurden auf der M/S Birka Princess aufgenommen. Auf dem selben Schiff erlebte "Genom vatten" seine Uraufführung bei der Musik-Kreuzfahrt im August 1994. |