ROBERT ADRIAN X
GREEN LIGHT


installation of GREEN LIGHT at zeitgleich

GREEN LIGHT

100 green fluorescent lamps and a sound element (the sound of a large space full of people and the periodic passage of a squadron of jet aircraft)

Media culture is what those images are that flicker past our eyes from the magic window. Media culture is always present, always now. It is as though the TV screen was a kind of reading glass passing over an infinite field of events completely devoid of narrative sequence or time. Every image since the invention of photography (with its claim to authentic representation) is a part of this field and equally present, equally now - destroyed Richmond in the American civil war and the ruins of Berlin or London almost 80 years later can be montaged in a seamless sequence. Since Edison marketed his record-ing machine we have also been haunted by the voices of the dead - or better, of the ancestors - who remain present in sound and image. Media culture is virtual history - reassembled daily from the infinite reservoir of sounds and images, some a century, some an hour, some a second old. Media culture is a multiplicity of views of a single moment - the moment of recording, of capture by the recording medium. Past, present and future collapse at the recorded moment into the radiation of light and sound.

GREEN LIGHT

"GREEN LIGHT" bestand aus 100 grünen Neonröhren und einem Soundtrack, in dem Adrian X ein Thema aufgreift, das ihn bereits in zahlreichen Installationen und Skulpturen beschäftigt hat: das (Kriegs-) Flugzeug. Zu hören war das Geräusch von vielen Menschen in einem großen Raum. Dieses Geräusch wurde in Abständen von ca.8 Minuten von Flugzeuglärm, meistens in Geschwaderstärke, durchbrochen.

Medienkultur ist das, was die Bilder sind, die aus jenem magischen Fenster heraus an unseren Augen vorbei-flickern. Medienkultur ist immer anwesend, immer Gegen-wart. So als ob der Fernsehschirm eine Art von Vergröße-rungsglas wäre, das über ein unendliches Feld von Ereig-nissen streift, die bar jedes narrativen oder zeitlichen Ablaufs sind. Jedes Bild seit der Erfindung der Fotografie (mit ihrem Anspruch auf authentische Wiedergabe) ist Teil dieses Feldes und gleich anwesend, gleich gegenwärtig - das zerstörte Richmond aus dem amerikanischen Bürger-krieg und die Ruinen von Berlin oder London 80 Jahre später können zu einer nahtlosen Sequenz montiert werden. Seit Edison seine Tonaufzeichnungsmaschine auf den Markt gebracht hat, werden wir von den Stimmen der Toten - oder besser, der Vorfahren - verfolgt, die in Ton und Bild gegenwärtig bleiben. Medienkultur ist virtuelle Ge-schichte, - eine Geschichte, die täglich neu aus dem unerschöpflichen Reservoir von Klängen und Bildern zusammengesetzt wird, von denen manche ein Jahrhundert, an-dere eine Stunde und manche erst wenige Sekunden alt sind. Medienkultur ist eine Vielfalt von Ansichten eines einzigen Augenblicks - des Augenblicks der Aufnahme, des Einfangens durch das Aufzeichnungsgerät. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft fallen im Augenblick der Auf-nahme im Strahlen von Licht und Klang zusammen.


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