"You may not be interested in war, but war is interested
in you" (Trotsky)
deutsch
"Mainstream media, following guidelines from political
establishments on both sides, transformed the reality into a huge propaganda
stageset. Beyond the Potemkin villages of the big TV networks , there
was another life going on - a life of people who spent years and decades
fighting totalitarianism and nationalistic hatred with the power of
their expression and creation. Writers, sound artists, radio personalities,
media workers, journalists and musicians, suddenly became collateral
damage of the war in Yugoslavia.
However, they were not just another victim of geography. They became
god-forgotten people, "second-rate citizens", those whose opinions have
never been politically-current or media-attractive enough to deserve
to be heard and shown in public loudly and on time - neither in Yugoslavia
nor in Europe. Anyway, they have never asked for that - they have just
continued to live and create - while preserving sanity in a warzone.
Some of their earlier works were reborn in the war, while at the same
time giving birth to new original war-zone artefacts: diaries on living
and dying, destruction-soundscapes, messages to the outside world.
Above all, they have continued to resist everything they have always
resisted. It is now up to the world to listen to that sound.
"Other Voices..." is about them, and for them."
Gordan Paunovic, Budapest, June 1999
english
"Die Main Stream-Medien folgten den Richtlinien des politischen Establishments beider
Seiten und verwandelten die Realität damit in das riesige Bühnenbild für ein
Propagandaschauspiel. Jenseits der Potemkinschen Dörfer der großen Fernsehgesellschaften
aber lief ein anderes Leben ab, das Leben von Menschen, die Jahre und Jahrzehnte damit
verbracht hatten, mit ihrer Ausdruckskraft und Kreativität gegen Totalitarimus und
nationalistischen Hass anzukämpfen. Doch plötzlich waren SchriftstellerInnen,
SoundkünstlerInnen, Radiopersönlichkeiten, MedienarbeiterInnen,
JournalistInnen und MusikerInnen nichts anderes mehr als "collateral damage"
des Krieges in Jugoslawien.
Doch sie waren nicht nur ein paar zusätzliche Opfer der Geographie. Sie wurden zu
vergessenen Menschen, zu "zweitrangigen BürgerInnen", deren Meinung nie politisch
relevant oder medienträchtig genug war, um von der Öffentlichkeit in
Jugoslawien oder gar in Europa gehört zu werden. Sie haben auch nie nach dieser
Öffentlichkeit verlangt, sie fuhren einfach fort zu leben und zu arbeiten und in
einer Kriegszone bei Verstand zu bleiben. Einige ihrer früheren Arbeiten wurden im
Krieg neu geboren, während gleichzeitig neue Kriegszonen-Originale entstanden:
Tagebücher über das Leben und Sterben, Soundscapes der Zerstörung, Botschaften an
die Welt dort draussen.
Vor allem aber fuhren sie fort, all dem zu widerstehen, dem sie immer schon
widerstanden haben. Jetzt ist es an der Welt, diesem Sound zuzuhören.
"Other Voices..." handelt von diesen Menschen und ist ihnen gewidmet."
(Gordan Paunovic im Juni 1999)
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