DIE LANGE NACHT DER RADIOKUNST ARS ELECTRONICA '99
SOUND DRIFTING: I SILENZI PARLANO TRA LORO
Im Gegensatz zu früheren Langen Nächten der Radiokunst bleibt SOUND DRIFTING auch on air eine Installation ohne irgendwelche performativen Elemente. In den komplexen interdisziplinären und kollaborativen Entscheidungsprozessen, die der auf mehrere Kontinente verteilten Realisierung des Gesamtprojektes SOUND DRIFTING vorausgegangen sind, wurde beschlossen, auch in der LANGEN NACHT DER RADIOKUNST dem Grundprinzip von SOUND DRIFTING - der hauptsächlich generativen/automatisierten Systemen überlassenen Installation -treu zu bleiben.
Die KünstlerInnenteams, die sich während der Live Sendung aus dem OK in Linz alle zwei Stunden ablösen, können nicht nur kein zusätzliches Material in die Radio-Version von Sound Drifting eingeben, sie können nicht einmal ihren eigenen persönlichen Mix aus den incoming Streams machen. Ihnen kommt eher die Aufgabe von Supervisern über den Sound Drifter zu, dessen Parameter/Schwerpunktsetzungen sie verändern können. Es wird während der Live-Sendung keine Erklärungen geben. Das einzige Navigationssystem durch die 8-stündige Radioinstallation sind kurze Jingles, die an den Aussenstellen komponiert worden sind und deren geographischen oder virtuellen Standort und vielleicht den Titel des Projektes bekanntgeben.
Ein Hauptansatzpunkt für das Prinzip Installation für SOUND DRIFTING waren Überlegungen wie sie - lange bevor es das Internet, das u.a. potentiell jedermann/frau erlaubt, sein eigenes Radio zu machen, von R. Murray Schafter unter dem Titel "Radical Radio" angestellt worden sind.
Zehn Jahre "LANGE NACHT DER RADIOKUNST" |