Kunstradio Projects / Literatur als Radiokunst

Ulf Stolterfoht

kritische wälder

Textauszug

nicht selten liegen in gedichten die interessantesten schichten
schon in der ersten strophe offen. hier auch. im weiteren verlauf
ermüden häufig benutzte spritzen / pseudo-systemische kisten /
abseitigste hitlisten. dennoch ist hochmut fehl am platz. absatz.

und böse einlöse: die meist gehörten wälder in berlin. auf eins
nach heutigem stand: gubener waldland. deutlich vor teuto.
abgeschlagen oden. einzig empörend die seitenbandstörung
durch rias. doch mittelwelle nimmt auch diese schwelle. quelle:

acht verbrachte yachtboy-nächte. ganz alte phasenhasen bekom-
men glasige augen wenn sie den namen "hölzchen" hören - ein
äußerst seltener wald der letztmals 1984 in tempelhof empfangen
wurde. slogans: der moosmeister. etwas sanfter als der rest.

pollenflug zur vollen stunde. sender wurde im folgejahr von re-
bellen gesprengt. wie überhaupt der gesamte frequenzbereich zur
achtzigermitte in wallung geriet. die gründe sind bekannt: zuneh-
mende sonnenaktivitäten. luxemburgs magische lauge. beschämen-

des bremen. drum hilversum jahrelang stumm. akustisch finster
beromünster. von leiden zu schweigen. bärbelkreuz. leider auch
schleiz. in abbildung: a) der synthetische kuckuck der in laibach
das pausenzeichen erzeugt. b) heinrich hertz - ein fahles strahlen-

bündel in der faust. und c) klangwand von spector. mit leistungs-
düse und taster. stoller. cluster. bleibt nurmehr leiber / landender
kleiber usw. eine empfehlung zum abschluß: dienstags fünf nach
neun auf südfunk 1: aus der residenz der ralle. das hören hier alle.