Benedikt Ledebur:
«John Donne»
Song
Go, and catch a falling star,
Get with child a manrake root,
Tell me, where all past years are,
Or who cleft the Devil’s foot,
Teach me to hear mermaids singing,
Or to keep off envy’s stinging,
And find
What wind
Serves to advance an honest mind.
If thou be’est born to strange sights,
Things invisible to see,
Ride ten thousand days and nights,
Till age snow white hairs on thee,
Thou, when thou return’st, wilt tell me
All strange wonders that befell thee,
And swear
Nowhere
Lives a woman true and fair.
If thou find’st one, let me know,
Such a pilgrimage were sweet,
Yet do not, I would not go,
Though at next door we might meet,
Though she were true, when you met her,
And last, till you write your letter,
Yet she
Will be
False, ere I come, to two, or three.
The Exstasie
Where, like a pillow on a bed,
A Pregnant banke swel’d up, to rest
The violets reclining head,
Sat we two, one anothers best;
Our hands were firmely cimented
With a fast balme, which thence did spring,
Our eye-beames twisted, and did thred
Our eyes, upon one double string;
So to’entergraft our hands, as yet
Was all our meanes to make us one,
And pictures on our eyes to get
Was all our propagation.
As ’twixt two equal Armies, Fate
Suspends uncertaine victorie,
Our soules, (which to advance their state,
Were gone out;) hung ’twixt her, and mee.
And whil’st our soules negotiate there,
Wee like sepulchrall statues lay;
All day, the same our postures were,
And wee said nothing, all the day.
If any, so by love refin’d,
That he soules language understood,
And by good love were grown all minde,
Within convenient distance stood,
He (though he knew not which soule spake,
Because both meant, both spake the same)
Might thence a new concoction take,
And part farre purer then he came.
This Exstasie doth unperplex
(We said) and tell us what we love,
We see by this, it was not sexe,
We see, we saw not what did move:
But as all severall soules containe
Mixture of things, they know not what,
Love, these mixt soules, doth mixe againe,
And makes both one, each this and that.
A single violet transplant,
The strength, the colour, and the size,
(All which before was poore, and scant,)
Redoubles still, and multiplies.
When love, with one another so
Interinanimates two soules,
That abler soule, which thence doth flow,
Defects of loneliness controules.
Wee then, who are this new soule know,
Of what we are compos’d, and made,
For, th’Atomies of which we grow,
Are soules, whom no change can invade.
But O alas, so long, so farre
Our bodies why doe wee forbeare?
They’are ours, though they’are not wee, Wee are
Th’intelligences, they the spheare.
We owe them thankes, because they thus,
Did us, to us, at first convay,
Yeelded their forces, sense, to us,
Nor are drosse to us, but allay.
On man heavens influence workes not so,
But that it first imprints the ayre,
Soe soule into the soule may flow,
Though it to body first repaire.
As our blood labours to beget
Spirits, as like soules as it can,
Because such fingers need to knit
That subtile knot, which makes us man:
So must pure lovers soules descend
T’affections, and to faculties,
That sense may reach and apprehend,
Else a great Prince in prison lies.
To’our bodies turne wee then, that so
Weake men on love reveal’d may looke;
Loves mysteries in soules doe grow,
But yet the body is his booke.
And if some lover, such as wee,
Have heard this dialogue of one,
Let him still marke us, he shall see
Small change, when we’are to bodies gone.
The Expiration
So, so, breake off this last lamenting kisse,
Which sucks two soules, and vapors both away,
Turn thou ghost that way, and let mee turne this,
And let our selves benight our happiest day,
We ask’d none leave to love; nor will we owe
Any, so cheape a death, as saying, Goe;
Goe, goe; and if that word have not quite kil’d thee,
Ease mee with death, by bidding mee goe too.
Oh, if it have, let my word worke on mee,
And a just office on a murderer doe.
Except it bee too late, to kill me so,
Being double dead, going, and bidding, goe.
lied
geh, und fang den stern, der fällt,
kind, alraun zeug zauber, alten,
sag, wo, was vergangen, zählt,
wer den teuflisch fuss gespalten,
lehr hörn meeres mädchen singen,
neid nicht stachle, einzudringen,
es steh,
wie weh,
dient, was wahr, begeistert geh.
bist geborn du fremd gesichten,
dinge unsichtbar zu sehn,
tag, nacht ohne zahl zu nichten,
bis sie schneeweiss dir verwehn,
du zurückgekehrt wirst sagen,
wie verwundern zu ertragen,
und schwören,
nie hören
schöne auf neu zu betören.
findest eine, lass mich wissen,
hinzupilgern süss wär mir,
aber lass nur, was geniessen,
auch an tür blieb tor ich hier,
auch wenn treu wär, die dich trifft,
bleibt, bis du es setzt in schrift,
wird sie
sein wie
falsch, bis ich komm, zwei, drei sie ...
ekstase
wo, wie ein aufgebauschtes kissen,
ein ufer bäumt sich auf, zu betten
der blumen köpfe, nicht narzissen,
sassen wir, glied in glied in ketten;
die hände waren fest verschränkt,
der blick verflochten, hand in hand
in hartem harz, das zeit gesprengt,
auf aug gefädelt durch dies band;
im schmelzen unsrer hände, wie
das all die sinne uns im einen
gemacht, in unsern augen zieh
vorüber, bild für bild, wir meinten.
wie gleich starke armeen geschick
hebt auf in unsicheren siegen,
wir hingen, (war vermehren glück?)
zwischen ihr, mir, um uns zu wiegen.
wir, die uns dort so unterhielten,
wie steine lagen, grab einfassend;
kein wort den ganzen tag, wir spielten,
uns in der selben stellung lassend.
wenn der, den, die sich nah, die sehnen,
bestricken, er den bund versteht,
durch ihr sich strecken ganz ihr wähnen,
in günstige distanz selbst geht,
ihm (der nicht wüsste, wer da spricht,
weil beide selbes meinen, sprechen)
dort neu verbinden würde sicht
die sinne, klarer aufzubrechen.
wie dies verzücken keines zwecks
bedarf (wir meinten), uns zu recht legt,
was lieben heisst, das, wars nicht sex,
heisst, dass wir sahn nicht, was bewegt:
wie jeder sinn lässt anders schliessen,
die mischung, wir nicht wissen, was,
ihr lieben, mischt sich, wird verfliessen,
macht eins sie, jedes dies und das.
reicht vielleicht veilchen, um zu pflanzen
uns stärke, farbe uns und grösse,
verdoppelt, -vielfältigt zum ganzen,
(was vorher armut war und blösse)?
vom andern angezogen nackt,
sich übersetzend eingeräumt,
was fähiger, im selben takt
schlägt vor, was einzeln sinn versäumt;
wir dann, die neues sind, wir wissen,
woraus wir komponiert, gemacht,
aus einen unteilbar wir fliessen,
nicht anders ändernd als gedacht.
doch ach, warum wir uns nicht können
von sinnen, auf sie, ganz verlassen?
sie unser sind, nicht wir sie, nennen
uns, die erkennen, wie sie fassen.
sie müssen ihnen geben wir,
weil uns, zu uns, sie übertragen,
ergaben sie sich, uns, sinn hier,
wir ruhn in uns, sie nicht versagen.
wirkt nicht wie ab-, aus luft gegriffen,
was wir mit anderem umschreiben,
einflüsse, himmel, meer verliefen,
wird sinn mit sinn sich erst durchtreiben.
wie blut doch darauf pocht zu zeugen,
was aus uns fliesst, belebend zeichen,
wenn glied wie sinn im fall sich beugen
dem knoten, dem sie erst entweichen:
sich klares sehnen muss hingeben,
was liebt, im möglichen zu messen,
was sinne fassen und erleben,
sonst ketten, für die wir gesessen.
zurück zu stellungen wir kehren,
was schwach wird, jetzt auf zeugen blicke,
sich bindend, ganz bestrickt vom leeren,
doch ausgebucht durch die eindrücke;
wenn jemand, so wie wir verliebt,
gehört verlebt gespräch des einen,
er uns nur zeichne, sich ergibt
nichts neu, wenn stellungen verneinen.
das aushauchen
sieh, sieh, brich ab den wehmütigen kuss,
er saugt zwei ein, und bläst sie beide weg,
begeistre weg, dass ich mich wenden muss,
lass uns benachten tage glücklichste;
nichts fragten wir zu lieben, blieben nie
billig dem tod das schuldig, sagend: zieh;
zieh, zieh, und wenn dies wort nicht tötet dich,
blas aus im tod mich, mir ein ziehn zu setzen.
oh, wenn du tot, lass wort, wort los, in mich,
dass morden recht sich wird im übersetzen.
doch ist zu spät es, mich zu töten, flieh,
bin zweimal tot ich, ziehend, bittend: zieh.