[english]


 

PARADISELOST I-XII
blown backwards into the future”


by Marold Langer-Philippsen


"Der Menschheit Ungehorsam und der daraufhin erfolgte Verlust des Paradieses in dem sie zuvor lebte" – so beschreibt John Milton 1674 bei der zweiten, stark überarbeiteten Ausgabe seines Meisterwerkes "Paradise lost" kurz zusammengefasst den Inhalt. PARADISELOST I - XII macht sich 2012/13 im ORF/Kunstradio daran, in zwölf Sendungen den verlorenen Paradiesen heutiger Zeit auf die Spur zu kommen. Wie der blinde Autor des Originals versuchen, nun auf einer anderen Sinnesebene, die Musiker, Komponisten und Künstler dieser Radiokunst-Serie die Räume, Ideen, Träume, Vorstellungen und Wünsche, die ein oder mehrere Paradiese oder die Verluste derselben ausmachen, hörbar zu machen.

Jede der zwölf Sendungen ist einem der zwölf Bücher von Milton's Epos gewidmet. Die Titel der einzelnen Sendungen beziehen sich auf Orte und Räume, die in Milton's Text/Büchern jeweils behandelt werden. Zu jeder der Sendungen gibt es ein Titelfoto, das als Ausgangspunkt der jeweiligen Partitur dient. Die Sendungen der Radiooper werden als Serie produzieren, sind aber in sich abgeschlossen. Eine kurze Eingangssequenz erläutert jeweils das bisher geschehene.

In Zusammenarbeit mit Petra Fornayová, Hearn Gadbois, Rupert Huber, Udo Israel, Mira Keratová / Stano Filko, Michal Kindernay, Agnes Kutas / Tomas Žižka (MAMAPAPABANDA), Udo Noll, Dimitra Pemousi / Manolis Manousakis, Marek Piaček (mit Studenten der Universität Žilina), Sarah Washington / Knut Auferman entstehen Hörbilder, die das Medium Radio mit seinen verschiedenen Techniken benutzen und das Credo des Kunstradios befolgen: ON AIR ON LINE ON SITE. Reale Orte, Räume, Realitäten und das Radiostudio bilden die akustische Basis von PARADISELOST I - XII, es sind Radiokunst-Reisen in Vorstellungen, Erinnerungen, Archive und Klangwelten der Beteiligten, aber auch von interviewten, zufälligen Passanten - Radiokunst zum weiterdenken und weiterhören.

Und es ist das Anliegen, wie einer der beteiligten Radiokünstler, Udo Noll, in anderem Zusammenhang beschreibt: "… this project doesn't want to subtitle your reality. its intention is to intensify and enrich the experience and perception of the world around you …"
Oder wie es zu Beginn des Rundfunks Mitte der 1920er hieß: 'weg von der Schreibe, die für's Auge ist, hin zur Rede, die das Ohr trifft'."

(Marold Langer-Philippsen, 2012)