Aktion II: Von der Galerie auf die Straße
" a) Das Signal: Am 04.12. um 14h installiere
ich einen kleinen industriell hergestellten Signalgeber mit
konstanter Tonhöhe an einem Eckfenster der
Galerie. Das Signal strahlt in Richtung Fleischmarkt,
und weniger stark, in Richtung Köllnerhofgasse aus.
Dauer des Signals: 1"
Periodizität: alle 20"
Präsenz: das Signal bleibt für durchschnittlich 90`am
Tag angeschaltet, mit zufälliger Verteilung der Dauern.
Hörbereich: auf dem Fleischmarkt ca. 170m, in der Köllnerhofgasse
ca.110m
Effektive Hörbarkeitsrate: durchschnittlich 80%.
b) Einige Reaktionen der (potentiellen) Hörer - Beobachtungen ohne Interaktion:
06.12., 16.30 - 16h 40: Eine Dame steht an der
Ecke Fleischmarkt/Köllnerhofgasse; sie wartet offensichtlich.
Anscheinend bemerkt sie das Signal nicht . Erst nach 7 Minuten,
dann nach 9 Minuten, hebt sie beim erklingen des Signals den
Kopf und schaut mißbilligend zur MAG hoch. Sonst scheint
niemand das Signal zu bemerken.
Interview: 6.12. 17h45 - 18h: Ich (mit Mikro
und Tonband) spreche, kurz nach Erklingen des Signals, einen
vorbeigehenden Herrn an und frage ihn, ob ihm ein Klang aufgefallen
wäre, den er hier sonst nicht hört. Er verneint. Ich
fordere ihn auf genau hinzuhören, er bemerkt das folgende
Signal. Es ergibt sich eine anregende Unterhaltung.
Beschwerde: 7.12., 13h - 13h 15: Herr Hofmeister
von der Firma IHT, die der MAG diagonal gegenüber liegt,
kommt, um sich zu beschweren. In seinem Büro arbeiten 4
Personen. Nur er und ein Mitarbeiter haben das Signal bemerkt.
Sie finden es störend. Ein kontinuierlicher Klang würde
sie weniger irritieren.Hofmeister hat vergeblich versucht, sich
bei einem Polizisten zu erkundigen, ob so ein akustisches Ereignis
erlaubt sei. Schließlich ist es ihm gelungen, das Signal
zu lokalisieren. Wir unterhalten uns über Fragen der Lärmverseuchung
und Klangumwelt. Herr Hofmeister äußert Zweifel an
der Effektivität meiner Aktion. Auf seinen Wunsch hin wird
das Signal um 13h 15 abgestellt." (A. M.)