Work in Progress/Audiokassettenarbeit "das im sommer 1978 geplante projekt ist zunächst eine, durch den zufall bestimmte sammlung von personen abgegebenen "tönen" (bzw. klängen, lauten, geräuschen). die ausgangssituation ist die an die personen gestellte aufforderung, zugleich auch herausforderung, sich in form eines radikal reduzierten, minimal akustischen zeichens zu artikulieren, ein solches zu setzen: "einen `ton´ zu geben, dessen qualität, höhe, stärke, dauer jeder einzelne bestimmt" - ohne kenntnis des vorhandenen, vorherigen und kommenden, folgenden. die rahmen, bzw. themen für die ersten "ton" - folgen (3 sätze) sind : 1. kindergarten (kinder im alter von 3 bis 6 jahren + personal); 2. volksschuleklasse (kinder im alter von 9 jahren + lehrerin); 3. wohnungsbesucher seit dem 4. oktober 1978 (wird fortgesetzt bis zum 4. oktober 1979 jeder besucher "tönt" nur einmal). die problematik und fragestellungen
sind vielfältig: wie wird der terminus "TON"
definiert. aus den verschiedenen auffassungen ergeben sich gleichsetzungen
unterschiedlicher begriffe: ton=klang =laut=geräusch; zeichen
= zeichenfolge. // wie reagieren personen auf die auf-/heraus-forderung
sich in einer alltäglichen, geläufigen artikulationsmöglichkeit
auszudrücken, die jedoch durch die reduzierung fremdartig
wird, den charakter einer selbstdarstellung bewirkt, bewußt macht.//
zunächst sind dieser ungeordneten, zufallsbestimmten sammlung die
hörbaren trennenden
ein- und ausschaltgeräusche des tonträgeraufnahmegerätes
erhalten. lösungen zunehmend artifizieller art ergeben
sich, wenn diese gelöscht werden und die akustischen zeichen hart
aneinandergereicht
sind. lag die beobachtung auf der reaktion des "ton" - gebers
(-senders), "ton" - art und den auffassungen des terminus, so wird durch
die löschung die reihe musik-ähnlicher, verschiebt sich auf
schaffung kollektiver
musik" (O. E.) |