Historische Quellen zum antiken Frühlingsfest zu Ehren der Göttin Kybele von 15. bis 27. März: "Chronograph vom J. 354 n.C.“, bzw. Marion Giebel: "Das Geheimnis der Mysterien“, dtv, München, 1993:

 

1B) 15. März: CANNA INTRAT - das Schilf tritt auf. Eine Zeremonie in Erinnerung an Attis, der als Kind im Schilf ausgesetzt wurde, wo ihn die Muttergöttin gefunden haben soll. Der Tag des Schilfes zeigt Attis und die Göttermutter in enger Mutter-Kind-Verbindung in der Natur. Die Bruderschaft der Cannophoroi brachte in Erinnerung daran in einem feierlichen Zug hohe Schilfhalme herbei.

2B) Dann wurde ein Stier geopfert. Der Stier war seit jeher mit der Göttin als Symbol der Fruchtbarkeit verbunden. Nun folgten 7 Tage des Fastens.

 

22. März: ARBOR INTRAT - der Baum tritt auf. Ein Märzbaum statt eines Maibaums. Das Kollegium der Dendrophoroi , der Baumträger, trat in Aktion. Sie brachten eine frischgeschlagene Pinie herbei, zur Erinnerung an die Entmannung und den Tod des Attis. Der Baum symbolisiert Attis und wird wie dieser in der Höhle der Urmutter, (Tomba Pola), unter dem Kybele-Tempel in Rom, begraben. Er ist mit Veilchen bekränzt und mit Wollbinden umbunden und trägt das Bild des jungen Kultgenossen der Göttin.

 

  24. März: SANGUIS- Blut ( Opferblut). Nun vergossen die Kybeleanhänger ihr Blut. Die Priester geißelten sich zu ritueller Musik, um sich in einem ekstatischen Ritual mit Kybele zu vereinigen.

 

Vom 24.auf den 25. März wurde eine Pannychis, eine Nachtfeier vollzogen, eingeleitet durch eine Totenklage, die dann in Jubel überging.

 

25. März: HILARIA - Freude und Heiterkeit.Es war der Tag, der nach dem alten Kalender auf das Aequinoctium, die Frühjahrs-Tagundnachtgleiche folgte. Die Natur erneuerte sich: Frühlingsbeginn.

 

26. März: REQIETIO - Ruhe.

 

27. März: LAVATIO - Waschung.Dabei wurde das antike Götterbild, eine silberne Kybele-Statue, durch die Straßen Roms getragen und schließlich im Fluß Almo gebadet. Diese Zeremonie bildete den Abschluß des antiken Frühlingsfests

 


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