Egon Andreas Prantl


Lexicon Literature in Tirol: E.A.Prantl


Geboren 1947 in Innsbruck. Lebt und arbeitet in Innsbruck.
Verfasser von Essays, Short-Stories, Hörspielen, Hörstücken. Literatur-Performances, Videos, dramatisierte Lesungen. Lehrauftrag an der Universität Innsbruck. 1982 teilte Hans Weigel den ihm verliehenen Staatspreis für Kulturpublikzistik mit E.A. Prantl. 1983 erhielt er den Förderungspreis der Republik Österreich für Literatur.

aus: "Schreibwut" von Manfred Mixner (SFB/Dezember 1989):

Eine Kurzbiographie in Stichworten: Egon A. Prantl ist im Juli 1947 in Innsbruck geboren, hatte reiche, eigentlich sehr reiche Eltern, die Hoteliersfamilie ermöglichte 1 wohlbehütete Kindheit. In der Schule erwachte sein Hass, er greift zu Alkohol und Drogen, verlässt Österreich. In Hamburg bricht er zum ersten Mal physisch zusammen; er geht in die USA, an die West Küste, findet Kontakt zu Bukowski, Carl Deepman, Kousij Mickliene, Robert Mask jr., nimmt immer mehr Drogen, säuft. 1970 wird er von seinen Eltern enterbt. Er geht nach New York, taucht unter in New Jersy bei Richard Newelbegg. Im "Dead Greyhound" erscheinen erste Gedichte von ihm. Ohne Geld sackt er weiter ab. Seine Schwester Giselle schickt Geld, er geht nach Wien zurück, lernt Maria kennen, heiratet. Wieder ein Zusammenbruck, kommt in die Intensivstation, macht den ersten Entzug. 1972 zieht er mit seiner Frau nach Innsbruck, arbeitet im Hotelfach, gasst die Arbeit, trinkt weider: Hass und Liebe, der nächste Entzug. 1974 wird seine Tochter Natalie geboren, er will leben, trinkt aber wieder. Nach dem dritten Entzug beginnt er die Sucht ins Schreiben zu verkehren, er schreibt und schreibt und schreibt und kommt durch: jeden Tag bis zu 30 Seiten: Gedichte, Erzählungen, Romane, Hörspiele, Stücke, Dialoge, Essays, Texte, Briefe, Übersetzungen, Interpretationen. Viele 1000 Seiten sind es mittlerweile: die sprachlichen Zeichen für Welt und Wirklichkeit werden in materialisierte Sirklichkeitsliteratur verwandelt. Er legt Zettelkästen an, teilt seine Schreibphasen ein, die organisierte Schreibwut; er erzählt, zeichnet auf, protokolliert, berichtet, gibt Rechenschaft, variiert, zitiert, verschlüsselt, löst auf, zerleht, teilt auf, ordnet, verfeinert,... . Er kauft Bücher, baut sich eine Höhle aus Literatur - Sprache, eine Höhle aus Text, in der er sich verstecken kann, in die er sich flüchtet, in der er verschwindet.


[english]

Born 1947 in Innsbruck.
Lives and workes in Innsbruck as Performer, Videomaker and Lecturer. Writer of essayes, short-stories, radioplays. 1982 he received the austrian "Staatspreis für Kulturpublizistik" together with Hans Weigel, 1983 the "Förderungspreis der Republik Österreich für Literatur".


Sendungen in ORF-Kunstradio

7. 7. 1988: "Tender Wolf"
1. 3. 1990: "Between the buttons"
2. 7. 1992: "The Radiothelegraphic-Joyce"
16. 2. 1995: "Attika"



BIOGRAPHIES