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  • © Mara Kummer
  • Helgard Haug

    www.rimini-protokoll.de


    ist Autorin und Regisseurin.

    Ihre letzte Arbeit "All right. Good night." zeichnet das Verschwinden, die Suche und das Ringen mit der Ungewissheit nach - am Beispiel des verschwundenen Flugzeugs und der sich manifestierenden Demenz des eigenen Vaters. Im Januar 2022 wurde die Inszenierung zum Berliner Theatertreffen eingeladen und für den Mülheimer Dramatikerpreis nominiert.

    Aber zurück zum Anfang: Sie hatte schon einen Studienplatz für Meeresbiologie, entschied sich dann aber doch, Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen zu studieren.

    Neben den performativen Projekten entstanden ab 1998 zunehmend auch Arbeiten im Bereich der Fotografie und Bildenden Kunst. So stellte sie in Zusammenarbeit mit einem Parfumeur den Geruch der Berliner U-Bahnstation Alexanderplatz nach, den sich die Menschen unter dem Namen “U-deur” an einem Automaten der Station ziehen konnten.

    2000 fand die erste gemeinsame Arbeit mit Stefan Kaegi und Daniel Wetzel statt, in der sie vier über 80 Jahre alte Damen auf die Bühne einluden, um mit ihnen das Stück “Kreuzworträtsel Boxenstopp” über Beschleunigung und Entschleunigung zu machen.

    Zwei Jahre später gründeten die Drei Rimini Protokoll und arbeiten seither in unterschiedlichen Konstellationen unter diesem Label. Größere mediale Aufmerksamkeit erlangten sie erstmals mit "Deutschland 2", der Kopie einer kompletten Bundestagssitzung mit 200 Bonner Bürger*innen.

    Seit 2000 entwickelt sie überdies zahlreiche Hörspielarbeiten, von denen viele im Kontext der Theaterprojekte von Rimini Protokoll entstanden sind aber auch mehrfach in Zusammenarbeit mit Thilo Guschas und anderen.

    Helgard Haug und Rimini Protokoll wurden für ihre Arbeit mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Die Stücke „Deadline“ (2004), „Wallenstein – eine dokumentarische Inszenierung“ (2006) und „Situation Rooms“ (2013), "Chinchilla Arschloch, waswas" (2020) und "All right. Good night." (2022) wurden zum Berliner Theatertreffen eingeladen.

    Helgard Haug wurde auch für ihre Hörspielarbeiten mehrfach ausgezeichnet: u.a. erhielt sie 2008 den Hörspielpreis der Kriegsblinden für „Karl Marx: Das Kapital, Erster Band“. „Qualitätskontrolle oder warum ich die Räuspertaste nicht drücke“ und wurde mit dem Hörspielpreis der ARD 2014, dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik 2014, sowie dem Hörbuchpreis der ARD 2015 ausgezeichnet. Für "Chinchilla Arschloch, waswas" erhielt sie zusammen mit Thilo Guschas 2019 den Hörspielpreis der ARD 2019.

    Neben ihrer künstlerischen Arbeit ist Helgard Haug regelmäßig als Jurorin und Dozentin tätig. Stationen umfassten unter anderem die Christoph-Schlingensief-Gastprofessur für Szenische Forschung an der Ruhr Universität Bochum, die Danish School of Performing Arts, die Zürcher Hochschule der Künste, die University of Hawai’i, die Iuav University of Venice, die UdK Berlin, die Filmuniversität Babelsberg und BAS in Norwegen.

    2012 wurden Rimini Protokoll auf die erste Saarbrücker Poetikdozentur für Dramatik berufen.

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