Herbert Distel


*1942 in Bern (CH);

An der Kunstgewerbeschule Biel zwei Jahre Besuch der Grafikfachklasse, Unterricht bei Fridolin Müller. Die Suche nach eigenen Ausdrucksformen intensiviert sich durch einen zweijährigen Aufenthalt in Paris (1963–64), währenddessen er auch ein Studium der Lithografietechnik an der Ecole Nationale Supérieure des Beaux-Arts absolviert. 1968Premio nazionale di Scultura all’aperto in Vira Gambarogno; Public Eye, Kunsthalle Hamburg; 1969 Preis für Skulptur der X Bienal de São Paulo. In vielen Medien – in Aktionen, audiophonischen und audiovisuellen Arbeiten – thematisiert Distel neue Präsentations-undVermittlungsformen künstlerischer Arbeit. Distel wendet sich indieser Zeit endgültig neuen Medien zu:
Theaterinszenierung, Press-Art, inszenierte Fotografie,Ton- und Filmarbeiten. Das Interesse am Film führt 1985–87 zu Studien bei den polnischen Regisseuren Krzysztof Kieslowski
und Edward Zebrowski. Internationalen Erfolg und Video-Kunstpreise erzielt Distel 1993 mit
dem 18–minütigen Video Die Angst Die Macht Die Bilder des Zauberlehrlings.
Herbert Distel lebte mit seiner Frau von 1995 bis 2005 in Campiglia/Marittima (Italien) und ist seitdem mit seiner Frau Gil im Niederösterreichischen Katzelsdorf ansäßig. Beim Projekt Canaris,1970,wird ein drei Meter langes,mit einer Kamera ausgerüstetes Polyester-Ei in die Atlantik-Winde und Strömungen ausgesetzt. Die Aktion dieser Atlantiküberquerung eines Kunstobjektes von Westafrika nach Zentralamerika wird von einer für die Kunstszene neuen PR-Organisation begleitet und erprobt die Steuerung der Rezeption unabhängig von der Institution eines Museums. Eine vertiefte Auseinandersetzung mit den Bedingungen von Kunstrezeption findet im Schubladenmuseum statt, das als kleinstes Museum der Welt über 500Werke zeitgenössischer Künstler versammelt.






BIOGRAPHIES