von Patrick K.-H.
Kunstradio präsentiert neue Arbeiten des in Wien lebenden Audiovisueller Künstlers und Kurators Anton Iakhontov aka Patrick K.-H.
2022 gründete Patrick K.-H. gemeinsam mit Petra Leisentritt den Verein Floating Sound Gallery Vienna als Nachfolgeprojekt der Floating Sound Gallery St. Petersburg, die ursprünglich ihren Ausgangspunkt 2008 in Moskau hatte. Die Floating Sound Gallery St. Petersburg ist seit 2013 im New Media Lab des Alexandrinski Theaters in St. Petersburg angesiedelt. Im Juni 2016 fand auf der New Stage des Alexandrinski Theater in St. Petersburg das mehrtägige Festival „Dark Sounds in White Nights Festival“ statt, dass von IMA – Institut für Medienarchäologie, Kunstradio und dem New Media Lab des Alexandrinski Theaters gemeinsam organisiert wurde. Auch fand drei Mal das Festival Acousmonium mit zahlreichen namhaften internationalen Vertreter:innen aus der Welt der akusmatischen Musik statt. Postards Serie von elektroakustischen Collagen, seit 2021, Mutanys series Wie der Titel schon andeutet, geht es in der vorliegenden Reihe größtenteils um Mutationen - zur Bestätigung dieser Absicht beginnt die Mutation bereits mit der Rechtschreibung des Titels. Eine zentrale Periode der Musikgeschichte und -theorie war der Anfang und die Mitte des 20. Jahrhunderts, als die Evolutionstheorien der Musik aufkamen, gefolgt von biologieähnlichen Mutationstheorien. Ähnlich wie Darwin glaubte man früher, dass jede musikalische Einheit - sei es ein Genre oder ein Instrument - durch eine Reihe notwendiger Merkmale definiert werden könne, die ihr Wesen kennzeichneten - dass es eine genaue Definition für Orchester, Oper, Gitarre, Gesang, Partitur usw. gäbe (und natürlich gibt es heutzutage "Kreationisten" in der Musik). Nach diesem Paradigma des "Musikkreationismus" hat eine Gitarre ein Gitarrenwesen - ebenso wie die Musikformen, die sie ausmachen würde - und sie kann sich genauso wenig zu einem Quietschen oder Rauschen entwickeln, wie sich ein Dinosaurier zu einem Vogel entwickeln kann. Einer der konzeptionellen Durchbrüche der Klangsynthese in Verbindung mit der Tonaufnahme war das Auftauchen von Zwischenformen, die buchstäblich weder Gitarre noch Rauschen sind. Darüber hinaus können diese Mutanten in ihren Qualitäten variieren, und die Vielfalt dieser Qualitäten kann die Suche nach neuen Musikformen nahelegen, die seltsamer sind als je zuvor. FWER, 2022, 20'25" realisiert mit der Unterstützung von SKE & AKM/austro mechana fwer (von Angst, Fieber) stammt aus dem Patrick K.-H.-Zyklus über William S. Burroughs' Arbeiten (zusammen mit "Most Natural Pain" 2016 soundcloud, und mehreren Live-Acts). "Die Furcht vor dem Tod ist eine Form des Stasis-Horrors. Das tote Gewicht der Zeit." Worte mutieren und entwickeln sich, bis ihre ursprüngliche literarische Bedeutung verloren geht, und was übrigbleibt, versucht als Musik weiterzuleben. Patrick K.-H. / ujif notfound, Eine laufende nonverbale Kommunikation zwischen Kiew und Wien ab August 2022. |