Sonntag, 08. Mai 2022, 23:00 - 0:00, Ö1

ENGLISH

RADIOKUNST - KUNSTRADIO






bild
  • Jorge Lopez bei den Tonaufnahmen an der Gletschermühle
    am Großen Burgstall © Martin Glantschnig




  • Im Innersten: János Bolyai stirbt

    von Jorge E. López

  • Bergführer: Martin Glantschnig und Matthias Lackner
  • Ton: Elmar Peinelt


  • 5.1 radiophone Komposition geschaffen aus Aufnahmen innerhalb der Gletschermühlen und Eishöhlen des Pasterzenkees am Großglockner, bezogen auf die Oper Bolyai.

    Ausgangsmaterialien sind Aufnahmen, die innerhalb der Eishöhlen und Gletschermühlen in der Gegend um den Großen Burgstall (Pasterzenkees am Großglockner) August 2021 mit Hilfe der beiden Bergführer Martin Glantschnig und Matthias Lackner gemacht wurden.

    Der dahinterstehende allgemeine bestimmende Eindruck: Verfall und Zerfall. In den letzten 30 Jahren hat sich die Zunge des Pasterzengletschers massiv zurückgezogen. Wo es früher Eis gab, befindet sich ein dunkelgrüner See, mit einigen kleinen Inseln und Eisbergen. Die Tunnelanlagen, die auf der ersten Strecke des Weges Richtung Wasserfallwinkel errichtet wurden, wirken beklemmend. Der Weg zum Wasserfallwinkel wird dann ungepflegt, ist eigentlich halb kollabiert. Die Oberwalder Hütte, die vor 30 Jahren über den Wasserfallwinkelkees leicht zu erreichen war, ist jetzt nur über einen schwierigen Klettersteig an dem steilen Südhang des Großen Burgstalls erreichbar.

    Ein Großteil der Aufnahmen wurde in einer Gletschermühle an der Westseite des Großen Burgstalls durchgeführt. Nach Westen schauend sieht man den Großglockner und seinen Trabanten, touristische Erhabenheit, österreichisches Ikon. Direkt daneben, an der Westflanke des Großen Burgstalls - ein apokalyptisches Bild des Zerfalls. Sich verzweigende gefrorene Wasserfälle führen weiße "Zeichnungen" über pechschwarze Felswände, wo es kürzlich noch Gletschereis gab. Daneben sterile schwarze Erde, und krepierendes Eis mit heruntergestürzten schwarzen Steinen bedeckt.

  • "Egytlen sort körmölt a végére: már nincs mit tagadni, a Kapitány úr nincs többé."

  • "Mientras escribía esta carta, ha muerto, por lo que no hay nada más que decir: el capitán se ha ido."
  • Diese 5.1 Surround radiophone Komposition (etwa 16 Minuten) kann als ausgedehnte "Symphonische Etüde" für das letzte Zwischenspiel der Oper Bolyai verstanden werden.

    Mit Unterstützung des Nationalparks Hohe Tauern | Nationalparkverwaltung Kärnten und speziellen Dank an Peter Rupitsch.


  • Links:
  • Nationalpark Hohe Tauern
  • Berg im Bild - Martin Glantschnig