Sonntag, 16. August 2020, 23:03 - 0:00, Ö1

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RADIOKUNST - KUNSTRADIO







Prix Palma Ars Acustica 2020

1) “The Joy” von Hanna-Helena Kinnunen
2) “Waschmaschine absolute” von Andreas Hagelüken


Der Prix Palma ist ein europäischer Preis für Radiokunst, der von der Ars Acustica Gruppe vergeben wird. Diese Gruppe widmet sich – innerhalb der Europäischen Rundfunkunion – der Verbreitung und Förderung von Radiokunst. Einmal im Jahr wird aus Einreichungen der Mitglieder eine besonders innovative, hörenswerte Produktion mit dem Prix Palma ausgezeichnet. Aus dem Pool an Einreichungen hat die Kunstradio-Redaktion zwei Stücke ausgewählt, die zwar nicht prämiert wurden, die aber trotzdem verdienen, gehört zu werden.



1) „The Joy“ von Hanna-Helena Kinnunen




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„The Joy“ ist eine Produktion des Finnischen öffentlich-rechtlichen Rundfunks Yleisradio. Für diese Station arbeitet die 42-jährige Hanna-Helena Kinnunen seit 2006 als Sounddesignerin. Zum Prix Palma eingereicht wurde ein Hörstück, das sie nicht nur akustisch gestaltet, sondern auch geschrieben hat.

„The Joy“ spielt in einem imaginären Freizeitpark, wo ein Clown die Menschen unterhält. Wir hören aber auch seine Gedanken, die sich zwischen melancholischen Kindheitserinnerungen und Betrachtungen über das Wesen von Freude bewegen. Gesprochen wird der Clown von Kristian Thulesius.



2) „Waschmaschine absolute“ von Andreas Hagelüken




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Das zweite Stück wurde vom Tschechischen Rundfunk produziert: „Waschmaschine absolute“ vom deutschen Radiomacher, Klangsammler und Künstler Andreas Hagelüken. Es ist der zweite Teil seiner „Küchen-Triologie“, die dazu einlädt, altbekannte Geräusche des Alltags neu zu hören. Die Geräusche einer alten Waschmaschine dienten Hagelüken zunächst als akustische Struktur – dann begann er sich mit dem Konzept von Sauberkeit zu beschäftigen, das ja auch Reinheit und Ursprünglichkeit impliziert. Aus Gesprächen über Reinheit in deutscher und französischer Sprache entwickelt Hagelüken eine Radiokomposition über Bedeutungen und Übersetzungen, über Klänge und die Geräuschhaftigkeit gesprochener Sprache.

„Mit ‚Waschmaschine absolute‘ liegt der zweite Teil der sogenannten Küchen-Trilogie vor in der der Klang der Maschine mit freien Assoziationen zum Zweck der Maschine in einen Tanz geraten. Diesmal also waschen: Der Autor sprach mit vier Freunden: einem Musikwissenschaftler, einem Theaterregisseur, einer Schriftstellerin und Übersetzerin und einer Rechtswissenschaftlerin und Juristin. Man sprach über das Waschen und die damit verbundene Vorstellung von Sauberkeit. Zum Verhältnis von Oberfläche und Tiefe.“

Stimme: Vendula Holičková
Viola: Lenka Žubková
E-Bass: Martin Klein
Weitere Stimmen: Beate Thill, Marc Derveaux, Michael Labres, Anna Kaiser, Arno Amian
Dank an Dr. Thomas Loop


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Prix Palma Ars Acustica 2020