Sonntag, 16. Oktober 2016, 23:03 - 00:00, Ö1

[ ENGLISH ]

KUNSTRADIO - RADIOKUNST





1) „Vox Feminarum“
von Elfriede Jelinek, Ernst M. Binder und Josef Klammer

2) „Ikarus“
von Elfriede Jelinek und Josef Klammer




Die Stimme von Elfriede Jelinek war lange nicht mehr zu hören. Seit sie 2004 mit dem Literaturnobelpreis geehrt wurde, hat sie sich aus der Öffentlichkeit weitgehend zurückgezogen – sie gibt kaum Interviews und macht keine Lesungen. Sehr wohl aber äußert sie sich immer wieder zu aktuellen gesellschaftspolitischen Themen, ihre Texte publiziert sie online auf ihrer Website http://elfriedejelinek.com.

In den zwei Hörstücken „Vox Feminarum“ und „Ikarus“ ist die Stimme von Elfriede Jelinek zu hören. Beide Stücke sind nach Texten der Autorin und mit ihrer vokalen Beteiligung entstanden. Anlass diese beide Radiokunst-Arbeiten zu spielen ist der 70. Geburtstag der Autorin am 20. Oktober 2016 und der Ö1 Elfriede Jelinek-Schwerpunkt.

---

„Vox Feminarum“ von Elfriede Jelinek, Ernst M. Binder und Josef Klammer

Text, Stimme: Elfriede Jelinek.
Konzept, EDV-Musik, Bruitage: Josef Klammer.
Konzept, Stimme: Ernst M. Binder.

„Vox Feminarum“ ist ein Radiostück von Josef Klammer und Ernst M. Binder, das auf einem autobiographischen Text von Elfriede Jelinek beruht: „Die Zeit flieht“ ist eine Hommage an ihren Orgellehrer Leopold Marksteiner, aus einer Festschrift zum 70. Geburtstag des Organisten. Im Februar 2015 ist Marksteiner, langjähriger Professor am Konservatorium der Stadt Wien, verstorben.
Der Text „Die Zeit flieht“ wird von Elfriede Jelinek selbst gelesen und ist rhythmische, klangliche und melodische Grundlage der Komposition „Vox Feminarum“. Ein weiterer Abschnitt gilt dem Text „Das Schweigen“, die Stimme aus "Das Schweigen" und die musikalischen Miniaturen wurden unter Verwendung von Sprachsyntheseprogrammen generiert. Die Ausschnitte aus Jelineks Rede anlässlich der Verleihung des Heinrich-Heine-Preises 2002, "Österreich. Ein deutsches Märchen", wurden von Ernst M. Binder rezitiert. Und die musikalischen Zitate stammen aus "Träumerei", Kinderszenen Op.15 von Robert Schumann, bearbeitet von Josef Klammer.

Links:
„Vox Feminarum“
Homepage Josef Klammer
„Die Zeit flieht” von Elfriede Jelinek

---

„Ikarus“ von Elfriede Jelinek und Josef Klammer

Text und Stimme: Elfriede Jelinek.
Konzept uns Sound: Josef Klammer.


Der Musiker und Medienkünstler Josef Klammer hat noch ein weiteres Mal mit einem von der Autorin selbst gelesenen Prosawerk gearbeitet, das war der Text „Ikarus“ über den Traum vom mechanisch machbaren Fliegen. Auf diese Vorlage reagiert Josef Klammer kompositorisch, „indem er mithilfe einer Sprachsynthese-Software die phonologisch-musikalischen Dynamiken des von der Autorin selbst gelesenen Prosastückes freilaufen lässt“ (zitiert nach Chris Bader-Zintzen, Kurator der Ö1 Kunstradio-Reihe Literatur als Radiokunst).

Links: Literatur als Radiokunst: Ikarus
Homepage Josef Klammer
„Ikarus“ von Elfriede Jelinek