Im letzten Teil
von Fearless Radio sind Arbeiten von Simohammed Fettaka zu hören,
der 1981 in Tangier in Marokko geboren wurde. Dort und in Paris ist er
zuhause, er ist in erster Linie Filmemacher, arbeitet aber auch mit
Fotografie, Collage, Performance und Sound Art. Radio sei wichtig
für die Menschheit, weil es Stimmen von Menschen hörbar
macht, die man sonst nicht hören oder kennenlernen würde,
meint Simohammed Fettaka. In seinem Stück für die Reihe
Fearless Radio lässt der Künstler andere Menschen zu Wort
kommen – er hat Freunde und Bekannte gebeten, eine intime
Geschichte mit ihm und mit den Kunstradio-Hörerinnen zu teilen.
Ein Bezugspunkt ist für Simohammed Fettaka der Film „Une
sale histoire“ („Eine schmutzige Geschichte“) von
Jean Eustache 1977. Er Mann erzählt von einem voyeuristischen
Erlebnis in einem Pariser Café, wo in der Trennwand zum Damenklo
ein Loch ausgehebelt ist. Über Sexualität zu sprechen, meint
Fettaka, sei ein Tabu. Insofern nützt der Künstler das
Angebot von Fearless Radio, den Radioraum für das freie Wort und
die offene Aussprache zu öffnen und last Männer und Frauen
ihre sexuellen Geheimnisse erzählen. „Fearless“, also
furchtlos zu sein, hält Simohammed Fettaka für notwendig aber
schwierig. Vor allem, meint er, müsse man sich selbst
gegenüber aufrichtig und furchtlos sein. |