Sonntag, 21. April 2013, 23:03 - 23:59, Ö1
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KUNSTRADIO - RADIOKUNST





“TRACTATUS – Wittgenstein 124”

von Tibor Szemzö & Skylark Radio Arkestra
Live aus dem ORF Funkhaus in Wien 


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„TRACTATUS – Wittgenstein 124“ ist dem Philosophen Ludwig Wittgenstein gewidmet. Der Verfasser des Tractatus Logico-Philosophicus wurde vor 124 Jahren, genau am 26. April 1889, in Wien geboren. Die Residenz der einflussreichen Industriellenfamilie Wittgenstein befand sich in der Argentinierstrasse 16, also unweit vom ORF Funkhaus in der Argentinierstrasse 30a, von wo aus wir jetzt senden. Das prunkvolle Palais Wittgenstein, wo Ludwig mit seinen Geschwistern aufgewachsen ist, hat den Zweiten Weltkrieg fast unversehrt überstanden. Dennoch wurde es in den 1950er Jahren abgerissen und durch einen Wohnbau ersetzt.
Der Philosoph Ludwig Wittgenstein und sein Hauptwerk Tractatus Logico-Philosophicus von 1918 begleiten den ungarischen Künstler Tibor Szemző seit den 1990er Jahren. Szemző ist Komponist und Musiker – in den letzten zehn Jahren hat er vor allem Filme gemacht, und nun ist, wie er sagt, sein Interesse am Performen wieder erwacht.


 
Ausgehend von der Melodie eines Gutenachtlieds, das Szemző seinem Sohn in den 1990er Jahren gesungen hat, hatte er die Performance „Tractatus“ entwickelt, die je nach Spielort variiert wird. So werden die Sprachen, in denen Wittgenstein-Zitate rezitiert werden, ständig erweitert. In der heutigen Version etwa sind Deutsch, Tschechisch, Japanisch, Tschechisch, Slowakisch und Spanisch zu hören. Szemző setzt die gesprochenen Worte wie Musik ein, da – wie er meint – über die Stimme weit mehr transportiert wird, als nur die Bedeutung der Wörter. Für ihn als Performer ist daher auch relevant, wer die Zitate vorliest. Wenn er sie hört, hat er die Gesichter vor sich: sein Onkel Pepík in Prag, Francesco der Spanier, Caroline in England oder seine Verwandte in der Küche in Bratislava sitzend.
 
Die Zitate sind, außer dem „Tractatus“, auch Wittgensteins Buch „Vermischte Bemerkungen“ entnommen. Hierher ins Studio RP4 im ORF Funkhaus hat Tibor Szemző außer seinem Computer auch eine Bassflöte und einen MIDI-Blaswandler mitgebracht, sowie zwei alte Röhrenradios, die er als Verstärker für seine eingespielten Sounds verwendet.

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