Sonntag, 26. Juni 2011, 23:03 - 23:45, Ö1
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KUNSTRADIO - RADIOKUNST



A CASSETTE OF THIS PROGRAM CAN BE ORDERED FROM THE "ORF TONBANDDIENST"



Sophie Reyer


ÖLSPIEL

von Sophie Reyer
Technik: Robert Pavlecka
Zur Produktion:

Drei Stimmregister – ausschliesslich produziert auf Grundlage der Sprech- und Singstimme der Autorin: ein "Individuum“ (Stimme 1), ein Berichterstatter (Stimme 3) sowie ein Transmitter (Radio, Medium) (Stimme 2) kreisen in dem Text "Ölspiel“ umeinander. Das Medium manipuliert das Individuum, in dem er ihm den Namen "Vögel“ gibt, eine Metapher für ein "Mehr an Leben“, eine Masse, die es gefügig zu machen gilt. Währenddessen kommentiert der Berichterstatter lakonisch, wie das Individuum durch die verschiedenen Stadien (Katastrophe, Terrorismus, Folter, Auslöschung) hindurch wandert und schließlich die totale Erstickung seines Ichs erlebt.
Das Grundkonzept war zunächst, die Stimmen durch einen Vocoders zu filtern und ihnen so  unterschiedliche Färbungen zu verleihen.
Die Distinkton der drei Stimmen durch Stimm-Melodie, Überblendung durch Einzellaute sowie Skandierung. Während des Abmischens wurde die Idee, einen Vocoder zu verwenden, wieder verworfen. Statt dessen wurde die Stimme 2 (Medien) verdoppelt, folgerichtig die Stimme 3 (Berichterstattung) verdreifacht. Für jede der 4 Szenen kristallisierte sich außerdem im Laufe der Aufnahmen distinkte Stimmlage heraus: Experimente mit gesungenen Lauten stellen den Konnex zur Musik her – auch wenn es thematisch bedingt ein "garstig Lied" sein muss.

(Sophie Reyer)

Link:
Produktionsnotizen von Christiane Zintzen



SALZ und FARBE


"Crauss als radiokunst: SALZ UND FARBE, ein seestück zum hören"

Technik: Martin Leitner
Zur Produktion:

die textauswahl ist inhaltlich heterogen, thematische bezüge sind meer, matrosen, filmische szenen und halbtheoretische auseinandersetzungen mit pop- und disko-kultur. einzelne geeignete, insbesondere umfangreichere vorlagen werden nicht als komplett-text genutzt, sondern so umgeschrieben, dass phrasen sich als wörtliche rede, dialoge bzw. refrains verwenden und sich über oder einen rhythmus legen lassen.

"CRAUSS als RADIOKUNST" soll als viertelstundenmix funktionieren, gleichzeitig jedoch so konzipiert , produziert und indiziert werden, dass es möglich sein soll, später noch weitere tracks zwischenzuschneiden, also einen längeren, CD-fähigen mix zu mischen.

Crauss mischt ältere texte mit der rauhen intensität der gegenwärtigen stimme: ein nonstop-mix auf der schnittstelle zwischen literatur und beat. als grundlage dienen gedichte und gesprochene lieder. die texte werden gekürzt, geglättet und gleichzeitig aufgekratzt. so ist die stimme, so ist die stimmung.

Zugleich ist "SALZ UN FARBE" die geschichte einer jugend, die nicht enden will. p-tag. p-tag. p-tag. papptag. die zutaten zu einem grossartigen tag am strand sind sandburgen, softeishörnchen und ein schrottiger transvestit mit sonnenschirm.

die zutat zu sämtlichen soundeffekten, beats und interferenzen in "SALZ UND FARBE" ist einzig und alleine Crauss' stimme. nicht mehr, alber auch nicht weniger. Crauss' stimme: mag ein einsamer heimkehrer sein oder aber auch die stimmung einer halbvollen kneipe. aber auch: eine volle, halbvolle kneipe.

Link:
Produktionsnotizen von Christiane Zintzen



Sound of the Big Bang
photo from The Sound of the Big Bang

„Echoes of the big bang“

Natalia Villanueva Garcia, Yuchun Huang, Esther Merz, Ludwig Klossek, Ulrich Wagner

Energie brodelt wie in einem Champagnerglas. Materie konzentriert sich und dehnt sich zum ersten Mal im Raum aus.
Gibt es überhaupt akustischen Schall im Weltall? Klingt der BigBang vielleicht immer noch?

Der Physiker John Cramer von der University of Washington in Seattle hat den Klang des BigBangs mathematisch berechnet und mit einem Computerprogramm hörbar gemacht. Es war keine Explosion, wie wir uns das vielleicht vorstellen, sondern ein
sehr kurzer Impuls.
Es entsteht Druck.
Materie dehnt sich aus.
Ein tiefes Summen.
Raum entsteht.
Hinzu kommt ein leises Zischen, das von Cramer "Hiss" genannt wird. Der Hiss wird immer lauter, bis der "Finale Klang" entsteht:
Das tiefe Summen entspricht der Ausdehnung des Weltalls,
der darüberliegende Klang den Galaxien und  das Zischen sind die kleinsten Elemente,  
die Sterne, die wir am Himmel sehen.
Der Grundton wird noch so lange nachklingen, wie sich das Universum weiter ausdehnt...

Eine Gruppe von KomponistInnen und TonmeisterInnen der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien hat für das Ö1-Kunstradio mit Andrea Sodomka und Martin Leitner den BigBang nachgespielt. Es wurde mit Hilfe der physikalischen Erklärungen von John Cramer eine künstlerische Komposition für Radio und Surroundton erstellt. Wir laden die ZuhörerInnen ein den BigBang musikalisch zu erleben.
(Text: Esther Merz)


Realisiert im Rahmen von „Hörspiel und Radiokunst“, geleitet von Andrea Sodomka,
Institut für Komposition und Elektroakustik
Universität für Musik und darstellende Kunst, Wien

Natalia Villanueva Garcia (Idee,Recherche, Komposition)
Yuchun Huang, Esther Merz, Ludwig Klossek, Ulrich Wagner (Komposition und Klangbearbeitung)

Andrea Sodomka (elektronische Klangbearbeitung)
Tontechnik ORF: Martin Leitner

inspiriert von John Cramer, University of Washington, Seattle

Link:
Echoes of the Big Bang

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