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In
der zweiten Kunstradio Sendung, die im Zeichen des Ö1
Schwerpunktes „ungleich besser – 100 Jahre Frauentag“
steht, haben Liesl Ujvary und Monika Rinck gemeinsam an den
Knöpfen und Reglern gedreht. Die beiden Schriftstellerinnen haben
sowohl gefundenes Werbematerial, als auch Texte von Liesl Ujvary, ihre
eigenen Stimmen und das japanische elektronische Musikgerät
Tenori-on im Studio von Ujvary zu „Weibliche Seiten“
verwoben. Andrea Sodomka und Heike Kaltenbrunner sind ihrer 5.1 Radiokunstcollage der Frage nach der Vereinbarkeit von Mutterschaft und dem Leben als Künstlerin nachgegangen. Dieses Thema haben sie mit der Performerin Anat Stainberg (http://www.kunstradio.at/BIOS/stainbergbio.html), der Medienkünstlerin Borjana Ventzislavova und der Photographin Bernadette Reiter diskutiert. 1. Weibliche Seitenvon Monika Rinck und Liesl UjvaryEure „Weiblichen Seiten“ Disparatheit finde ich ein gutes Wort. Monikas Rincks Teil steht eher für eine „Außenwelt“, also Werbung, ironisch übertrieben - die Aufforderung zum Nachthemdtragen kann man gar nicht anders verstehen. Während Liesl Ujvarys Teil für mich das „eingeschlosse Ich“ ist, das monologisierend versucht, seinen Zustand bzw. ein Unbehagen daran zu formulieren... Also eine weder als männlich noch als weiblich zu bezeichnende Instanz gegenüber einer ewig fröhlichen Botschaft über die „weibliche Seite“ – die eventuell nichts ist als ein gesellschaftliches Konstrukt. Was macht denn eine, die ihre weibliche Seite zeigen soll? High Heels kaufen, sich schminken, also eine Rolle annehmen, für die, wenns hart auf hart kommt, keine Regieanweisung existiert. Alles andere liegt längst in den Nicht-Händen der Konsumwirtschaft ... Und das Wissen darum hört man wieder im übertriebenen Unterton von Monikas Rincks Stimme, es erinnerte mich an die Transvestiten-Diven bzw. Drag-Queens, den wahren Meisterinnen der weiblichen Seite, die mit den gesellschaftlichen Zuschreibungen spielen, unter denen das Ich des Ujvary-Textes leidet. Aber vielleicht habt ihr ja was ganz anderes vorgehabt – 2. mutter/ anti- muttervon heike kaltenbrunner und andrea sodomka„vor einiger zeit trat kunstradio mit der anfrage an mich heran, ein projekt für den „frauentag 2011“ zu produzieren. mein auftrag für dieses vorhaben war eine künstlerin der „nächsten generation“ vorzuschlagen, deren arbeiten ich wichtig und interessant finde, entweder in einer direkten zusammenarbeit oder als 'featured by', also ohne meine künstlerische mitarbeit. meine wahl fiel auf die künstlerin heike kaltenbrunner. und meine entscheidung war es mich auf eine künstlerische und thematische zusammenarbeit einzulassen. der themenkomplex, den heike kaltenbrunner vorgeschlagen hat: muttersein, kinder und lebensentwürfe von künstlerinnen. ich dachte immer dieses thema – mutterschaft - ist keines für mich, weil ich ja keine kinder habe, und mich bewusst dafür entschieden habe. aber natürlich ist das auch ein thema für künstlerinnen, die keine kinder haben: eben in der negation.“ andrea sodomka herausgekommen ist ein sehr persönlicher, interessanter diskurs zwischen 2 künstlerinnengenerationen anhand eines sehr privaten und doch so politischen themas. bei „mutter /anti- mutter“ wird in interviews mit künstlerinnen fragen bezüglich der änderung von arbeitsweisen und dem selbstbild von kunstschaffenden müttern, sowie der angst vor der unvereinbarkeit von künstlerinnenexistenz und muttersein nachgegangen. die entscheidung andere lebensmodelle als die „klassische“ mutterrolle zu leben, war noch vor wenigen jahren die logische konsequenz für viele, ist das heute anders?“ gespräche mit: anat stainberg borjana ventzislavova bernadette reiter heike kaltenbrunner andrea sodomka toypiano/ rassel: franz reiter (9 Monate) „Zur sozialen Lage der Künstler und Künstlerinnen in Österreich“ Private Lebenssituation: …. Ein Recht auf Familie wird aufgrund der unsicheren Beschäftigungs- und Einkommensperspektiven als „nicht lebbar“ wahrgenommen. ... Lebensform und Elternschaft: ... Während 55% aller österreichischen Frauen im Alter zwischen 15 und 44 Jahren zumindest ein Kind lebend geboren haben, sind nur 35% der Künstlerinnen derselben Altersgruppe Mütter. aus: L&R Sozialforschung Lechner, Reiter und Riesenfelder Sozialforschung OEG Zur sozialen Lage der Künstler und Künstlerinnen in Österreich – Kurzfassung der Studienergebnisse http://www.bmukk.gv.at/medienpool/17400/studie_soz_lage_kuenstler_ku.pdf stand 03-2011 heike kaltenbrunner/ andrea sodomka Links: Ö1-Schwerpunkt „ungleich besser – 100 Jahre Frauentag“ Internationaler Frauentag auf Wikipedia Borjana Ventzislavova Bernadette Reiter „gleich gut“ – Kunstradio Teil 1 |
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