Sonntag, 16. Mai 2010, 23:03 - 23:45, Ö1
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KUNSTRADIO - RADIOKUNST


 

„The Utopia Travelogues“

von James Webb und James Sey

im Rahmen des Afrika-Schwerpunktes “Ke Nako”auf Ö1


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Radio Ö1 bringt im April und Mai 2010 einen Schwerpunkt zu Afrika, anlässlich der Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika. Das Kunstradio hat aus diesem Anlass den Südafrikanischen Künstler James Webb eingeladen, seine Radioarbeit „The Utopia Travelogues“ zu präsentieren.

James Webb gilt als Pionier der Radio- und Soundkunst in Südafrika. 1975 in Kimberly geboren, setzt er seit 2001 sowohl Installationen in Kunsträumen wie Galerien und Museen um, als auch unangekündigte Interventionen im öffentlichen Raum.

Seine Arbeiten beschäftigen sich mit Fragen des Glaubens, und oft dienen ihm Dislozierung, Exotizismus und Humor dazu. Sein langfristiges Projekt „There’s no Place Called Home“ etwa transferiert Vogelstimmen an fremde Orte: über in Baumkronen angebrachte Lautsprecher zwitschern dann ungewohnte Stimmen, zum Beispiel südafrikanische Zugvögel im Winter in Japan, Nigerianische Vögel in Johannesburg oder Karibische Vögel in Yorkshire.

2002 beteiligte er sich an dem vernetzten on air – on line – on site Projekt Radiotopia, das im Rahmen des Ars Festivals sich mit Kommunikationswegen über Grenzen hinweg auseinandersetzte.

2007 stellte James Webb seine Soundinstallation „Autohagiography“ aus: in die Kopflehne einer schwarzen Ledercouch waren Lautsprecher eingenäht, aus denen eine Stimme zu hören war. Der Künstler hatte sich selbst bei therpeutischen Hypnose-Sitzungen aufgenommen. Er erzählt darin von Szenarien, die weltweit und während der ganzen Geschichte der Menschheit angesiedelt sind, etwa im Polen nach dem Weltkrieg, während der Römischen Besetzung Britanniens oder im feudalen Japan.

Derzeit hat James Webb ein Arbeitsstipendium im norwegischen Bergen. Er bereitet dort eine stadtspezifische Adaptierung seiner Installation „Prayer“ vor. Über auf dem Boden verteilte Lautsprecher ertönen Gebete unterschiedlicher Religionen.

„The Utopia Travelogues“ ist eine Arbeit für Radio und erzählt in Texten und Sounds die Reise eines Engländers in Nordafrika – durchaus mit ironischen Untertönen. Der Forscher liest aus seinen sinisteren Reisetagebüchern, die vorgeblich in einem geheimnisvollen Archiv in einem Kellergewölbe entdeckt worden sind. Entstanden ist das Stück gemeinsam mit James Sey, der den Text verfasst hat.

Stimme: Neil McCarthy
Sounddesign & Konzept: James Webb

Produziert von James Webb an folgenden Orten: Medialab Prado, Spanien (2008), VICC, Schweden (2009), Room40, Australien (2009) und USF Verftet, Norwegen (2010). 

http://www.theotherjameswebb.com

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