Sonntag, 13. Juni 2010, 23:03 - 23:45, Ö1
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KUNSTRADIO - RADIOKUNST


 
13.6.2010


"Aufhören"

von Heike Kaltenbrunner, Peter Kutin und Philip Leitner


A COPY OF THIS PROGRAM CAN BE ORDERED FROM THE "ORF TONBANDDIENST"


„Acoustic Fields“ heißt ein Festival für Sound Art, das sich mit dem Phänomen des Hörens beschäftigt. Am 10. Juni 2010 wurde es im Kunstraum ESC in Graz eröffnet, und das Programm – bestehend aus Soundinstallationen, Performances, Lectures und einer Videostation – läuft bis zum 2. Juli 2010. Für das Ö1 Kunstradio haben Heike Kaltenbrunner, Peter Kutin und Philip Leitner vom Verein Garnison7 ein Hörstück erstellt, das die Thematik des Festivals radiophon umsetzt: „Das Festival ‚acoustic fields’ beschäftigt sich mit dem Phänomen des Hörens an sich und setzt einen Schwerpunkt auf das Hinterfragen von stereotypen Hörgewohnheiten und der Sensibilisierung des Gehörsinns im Allgemeinen. (...) Bei den Konzerten des acoustic-fields Festivals wird keine übliche stereo Tonanlage verwendet, sondern man verzichtet darauf eine klassische Bühnensituation zu erzeugen und veranstaltet akustische (Raum-)Konzerte, d.h. die Musiker spielen an verschiedenen Positionen im Raum, treten als punktuelle Schallquellen in ‚Erscheinung’. Lautsprecher werden nur dann zur Verstärkung der Signale verwendet wenn der/die MusikerIn diese als 'Instrument' versteht und dementsprechend verwendet.“

Der Name des Festivals, Acoustic Fields, bezieht sich auf die Hörfelder, die von den eingeladenen Künstlern aufgespannt wird. Bespielt wird nicht nur das Kunstlabor ESC in der Grazer Jakoministraße, sondern auch die Postgarage und die Pfarrkirche St. Andrä. Außerdem gibt es spontane Interventionen im öffentlichen Raum. Zu den Teilnehmern des Festivals gehören etwa der japanische Percussionist Seijiro Muroyama, der Elektroniker Jean-Luc Guionnet aus Frankreich oder auch der Komponist und Theoretiker Peter Ablinger, der in Berlin lebt.

"Spielen wir also weiter und sagen: Die Klänge sind da, um zu hören (- nicht um gehört zu werden. Das ist etwas anderes.). Und das Hören ist da, um aufzuhören. Mehr weiß ich auch nicht." Dieses Zitat von Peter Ablinger haben die Festivalmacher dem Konzept als Leitmotiv vorangestellt. Weiter schreiben die Kuratoren Kaltenbrunner, Leitner und Kutin: „Man bezieht sich programmatisch auf die These, dass der Durchschnittsmensch es nicht mehr gewohnt ist Musik oder signifikante akustische Signale (außer Sprache) zu hören, die nicht aus einem Lautsprecher ertönen, die also der elektronischen Wandlungskette Strom-Verstärker-Lautsprechermembran unterliegen, wie es bei iPods, Radios, verstärkten Konzerten, U Bahnen, Laptops, Flughäfen, Kaufhäusern, Fernsehern etc. der Fall ist). Dieser einseitigen Hörgewohnheit will das Festival entgegenwirken und den Besuchern die seltene Möglichkeit zu bewusst wahrgenommenen, außerhalb eines ästhetischen Zusammenhangs stehenden Hörerfahrungen bieten.“

„Aufhören“ nennen Kutin, Leitner und Kaltenbrunner nun das Radiostück, das sie fürs Kunstradio produziert haben. Sie verwendeten dafür Soundmaterial, das in Form von Installationen oder Konzerten auch beim Festival in Graz zu hören ist bzw. zu hören sein wird.

sound Statement von Peter Kutin


Teilnehmende Künstler:

Andrea Neumann,
Antonino Secchia
Barbara Wilding
Billy Roisz
Dario Sanfilippo
dieb13
Eva Hausberger
Florian Kindlinger
Gandolfo Pagano
Gerhard Daurer
Heike Kaltenbrunner
Jean-Luc Guionnet
Justin Winkler
Klaus Filip
Miriam Raggam
noid /aka Arnold Haberl
Paula Matthusen
Peter Ablinger
Peter Kutin
Philip Leitner
Seijiro Murayama
Tim Blechmann
Ulrich Troyer
Veronika Mayer
Ye Hui


Links:
http://esc.mur.at/acoustic_fields_2010.html
http://ac.garnison7.net/


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