SONNTAG, 23. September 2007, 23:05. - 23:45, Ö1
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KUNSTRADIO - RADIOKUNST



 

Soundtrack

von Herbert Distel

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Der Sound- und bildende Künstler Herbert Distel wurde 1942 in Bern geboren, lebte von 1995 bis 2005 in Campiglia/Marittima (Italien) und ist seitdem mit seiner Frau Gil im Niederösterreichischen Katzelsdorf ansäßig. Außer für seine Klangarbeiten ist Distel als Maler, Plastiker, Filmemacher, Videokünstler und im Bereich konzeptueller Kunst bekannt.
Anders als seine plastischen Arbeiten finden Distels Audio- und Videoarbeiten ihre Rezeption ausserhalb der traditionellen Kunstinstitutionen. Dies führt zu der falschen Annahme von inhaltlichen Brüchen in seiner künstlerischen Entwicklung. Distel nimmt eine zentrale Stellung in der Erprobung und Thematisierung künstlerischer Medien ein. Dabei werden soziokulturelle Funktionen des Visuellen (Werbung) kritisch demonstriert.
Das 18 minütige Video "die angst die macht die bilder des zauberlehrlings" aus dem Jahr 1993 heimste zahlreiche internationale Preise ein und festigten Herbert Distels Ruf als Künstler mit Möglichkeitsinn, als (Er)Forscher und Verteidiger des Imaginären. Kunstradio stellt den vielseitigen Künstler und seine Radioarbeit "Soundtrack" aus dem Jahre 2004 vor. Üblicherweise drehen Filmemacher zuerst den Film und erstellen danach einen Soundtrack. Distels Vorgehensweise bei der Erarbeitung seiner – vorerst radiophonen – Arbeiten dreht die übliche Reihenfolge um. Wie schon bei "die angst die macht die bilder des zauberlehrlings" erstellt Distel zuerst einen komplett durchkonzipierten Soundtrack und beginnt erst danach mit einer Visualisierung. Distel gibt damit dem Ton den Vorrang gegenüber den Bildern. Seine Radioarbeit "Soundtrack" ist eine Zusammenschau zweier früherer Radioarbeiten von Distel, „Die Reise“ von 1985 und "La Stazione" von 1990 – die Zugfahrt als Metapher für das Leben schlechthin.


© Joe Tisch

Herbert Distel über seine Arbeit



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