jan 1 2 3
feb 4 5 6
märz 7 8 9
apr 10 11 12
mai 13 14 15
juni 16 17 -
juli 18 19 20
aug -
sep 21 22 23
okt 24 25 26
nov 27 28 29
dez 30 - -
 

   Nackte Haut Folge 7, Sendezeit: SONNTAG, 4. März 2007, 23:05, Ö1

listen read view image

Credits Besetzung (Rollen in Klammern)
AutorInnen: Ilse Kilic und Fritz Widhalm
Titel: Nackte Haut
Produktion: ORF
Ton: Anton Reininger
Regie: Lucas Cejpek
Illustrationen: Thomas Kussin
Peter Faerber (Kommissar Fuchs)
Barbara Gassner (Ida Schnell)
Franz Josef Csencsits (Herbert Opp, Tätowierer)



FOLGE 7 - Nackte Haut

Kommissar FUCHS
Reporterin IDA SCHNELL
Tätowierer HERBERT OPP, genannt DER DRACHE


Szene 1
In Brunos Likörboutique
FUCHS (an der Bar): Jetzt schau dir einmal dieses Foto an, Bruno. (Lacht) Bei dem gibt es kein Fleckerl Haut, das nicht tätowiert ist. Sogar …
SCHNELL (kommt ganz aufgeregt herein, unterbricht): Der Swoboda ist tot. Das ist unglaublich.
FUCHS (schroff): Woher wissen Sie das?
SCHNELL (sieht das Foto auf der Theke liegen): Da ist ja ein Foto von ihm! Unglaublich. Bei dem gibt es kein Fleckerl Haut, das nicht tätowiert ist. Sogar …
FUCHS: Er ist erstochen worden. Direkt ins Herz. Der Mörder hat ein zweites Mal zugestochen. Direkt in das auftätowierte Herz. Effektvoll, aber folgenlos. Er starb schon durch den ersten Stich.
SCHNELL (nachdenklich): Und wieso ist die Leiche nackt?


Szene 2
In einem Fitnesscenter, Männerduschraum.
FUCHS: Hier ist es passiert. Er wollte sich nach dem Fitnesstraining duschen.
SCHNELL (neugierig): Wer hat die Leiche gefunden?
FUCHS (ärgerlich): Ich stelle hier die Fragen!
SCHNELL (verschwörerisch flüsternd): Schauen Sie, da draußen steht der Drache!
FUCHS (laut): Wer ist der Drache?
HERBERT OPP (kommt herein): Gestatten die Herrschaften, darf ich mich vorstellen, Herbert Opp, genannt der Drache. Liebe Dame, das ist ein Männerduschraum. (Er kichert anzüglich.) Der Herr ist von der Polizei, das sagt mein sechster Sinn - und das erklärt auch Ihr Auftreten mit Jacke und Hose, hier, wo sich sonst nur nackte Männer tummeln.


Szene 3
Im Fitnesscenter. Workoutgeräusche.
SCHNELL: Herr Opp, Sie haben den Swoboda tätowiert und ihn anlässlich der Ausstellung "Die Kunst auf der Haut" als Ausstellungsobjekt verwendet.
HERBERT OPP: Das ist ja nicht verboten.
FUCHS (hart): Das nicht. Aber der Swoboda ist tot.
HERBERT OPP: Ich werd doch nicht mein goldenes Kalb abstechen.
SCHNELL: Ich muss telefonieren. (Sie geht hinaus.)


Szene 4
Auf der Straße.
SCHNELL (telefoniert): Der Opp hat sich selbst belastet. Er hat vom Abstechen gesprochen, dabei konnte er gar nicht wissen, dass der Swoboda abgestochen worden ist. Der Fuchs hat nur gesagt "Der Swoboda ist tot". Ihr könnt das ruhig als Schlagzeile nehmen.



Szene 5
In Brunos Likörboutique.
FUCHS (betrachtet nachdenklich das Foto auf der Theke): Der Opp hat es dem Swoboda übel genommen, dass er sich von jemandem anderen tätowieren lassen wollte. Ich frag mich nur, wo. Irgendwo muss noch ein Platzerl frei gewesen sein.
SCHNELL: Eine Variante von "Der Besitz des Malers am Modell"? (Zündet sich mit dem Streichholz eine Zigarette an) "Modell", das stimmt eigentlich nicht. Der Swoboda war nicht das Modell, sondern die Leinwand. Die Modelle waren - man sieht es auf dem Foto - viele viele Drachen, zwei Herzen, ein Anker, eine Seejungfrau, Heckenrosen, Girlanden, noch ein Anker, ein riesiges Segelschiff und eine Schatzkarte, eine nackte Frau, noch eine nackte Frau, ein Alligator, ein Seeadler mit ausgebreiteten Schwingen, die Frau Mama.
FUCHS (ironisch): Und morgen steht es in der Zeitung.