SONNTAG, 4. März 2007, 23:05. - 23:45, Ö1

KUNSTRADIO - RADIOKUNST




 

100 Jahre Radio - Die Wiederkehr der drahtlosen Fantasie
# 5

anlässlich von:

» I: His Masters Voice
» II: Under the influence of ether
» III: Interference effect on a longwave radio receiver during a Solar Eclipse, August 11, 1999


A CASSETTE OF THIS PROGRAM CAN BE ORDERED FROM THE "ORF TONBANDDIENST"


His Masters Voice

von Hanna Hartman

„His Master’s Voice“, die neue Komposition der renommierten schwedischen Klangkünstlerin Hanna Hartmann, ist eine Auftragsarbeit für den Schwedischen Rundfunk, die sie im Rahmen ihrer gegenwärtigen Composer-in-residency bei Swedish Radio P2 realisiert hat.

Hanna Hartmann, 2005 für das Hörstück "Att fälla grova träd är förknippat med risker" (deutsch: "Das Fällen hoher Bäume ist mit Risiken verbunden"; http://kunstradio.at/2006A/22_01_06.html) mit dem Karl-Szuka-Preis ausgezeichnet, hat eine ihr eigene Klangsprache entwickelt: ausschließlich aus O-Ton-Material, das die Künstlerin auf der ganzen Welt aufzeichnet und sammelt, sind ihre Kompositionen gemacht. Allerdings entkoppelt sie die Klänge von ihren urspünglichen Kontexten, wodurch sie pur und konzentriert wahrgenommen werden können. Hartmann versucht dadurch versteckte Übereinstimmungen zwischen den unterschiedlichsten Klängen hörbar zu machen und in neuen Konstellationen außergewöhnliche Klangwelten zu erfinden.


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Under the influence of ether

von Ken Gregory

“Radio Riot” war Ken Gregorys erste Radioshow. Diese hat der kanadische Sound- und Radiokünstler im Online-Pool, wo persönliche Beiträge zu100 Jahren Radio gesammelt wurden, zur Verfügung gestellt.
In der Beschreibung seiner ersten Piratensendung “Under the influence of ether”, eine automatisierte computergesteuerte Komposition, wo das Audiomaterial in Echtzeit bearbeitet und rund um die Uhr gesendet wurde, allerdings nur mit geringer Reichweite, greift Ken Gregory metaphorisch die unendlichen Weiten des Meeres auf: Der (Klang)Körper ist ein Strand, wo immerzu Millionen von Trägerwellen für Radiofrequenzen angeschwemmt werden; somit besteht das Strandgut aus Tausenden von Übertragungen …

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Interference effect on a longwave radio receiver during a Solar Eclipse, August 11, 1999

von Timothy Didymus

Part 1:

Part 2:

Der Beitrag des britischen Medienkünstlers und Filmemachers Timothy Didymus ist eine experimentelle Aufnahme, die zwischen Technik und Naturphänomen oszilliert:

“Ein Experiment, das ich am Dachboden meines Hauses in Brighton aufgenommen habe. Ein Dachboden mag auf den ersten Blick als ungewöhnlicher Ort für die Beobachtung einer Sonnenfinsternis erscheinen, doch es hat einen nach Süden gerichtetes Dachfenster, von wo aus man meinen Garten, ein Wohnhaus und im Hintergrund die Silhouette von Brighton sehen kann. Ich wollte das Naturereignis mit der Digitalkamera filmen und war auf der Suche nach einer entsprechenden Tonspur zu den Live-Bildern. Eine Idee, die ich im Hinterkopf hatte, basierte auf eine Information, die ich in einer Radiodokumentation über Sonnenfinsternisse gehört hatte. Dort wurde erläutert, wie Störungen, die aufgrund der atmosphärischen Veränderungen, die während solch seltener klimatischer Bedingungen wie bei Sonnenfinsternissen auftreten, mit den Übertragungssignalen von Fernsehern und Radios interferieren können. Im Vorfeld des Ereignisses stellte ich also ein altes Langwellenradiogerät neben meiner Kamera auf, und zeichnete simultan Bild und Ton auf. Dieses Tondokument ist – zum Teil – das Resultat des Experiments, das ich mit einem einfachen Radiokassettenrekorder während der Sonnenfinsternis aufnahm.”

Timothy Didymus

Ein weiterführender wissenschaftlicher Artikel zu diesem Phänomen ist hier zu finden:
http://www.xs4all.nl/~misan/eclipse.htm


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