Die aktuelle Ausstellung der Kunsthalle Exnergasse in Wien, "Ear Appeal", untersucht Strategien für die Konstruktion von kapitalistischer Gesellschaft durch Sound: Der uns umgebende Klang hat einen weitaus unmittelbareren Einfluß auf das tägliche Handeln als eine suggestive Bildproduktion. Klangfelder definieren sowohl ökonomische, soziale als auch politische Territorien. Ausgehend von der Fragestellung "Wie wird individuelles Verhalten durch Sound kontrolliert?" verhandeln die zehn internationalen künstlerischen Positionen sowohl Kontrolle als auch Raumproduktion durch Sound. Wenn Sound im öffentlichen und sozialen Raum das Thema einer Ausstellung ist, dann kann sie nicht nur im Innenraum stattfinden - Forschungsarbeit, Außenraumaktivitäten, Kooperationen vor Ort erweitern den Ausstellungsraum in die Stadt, die das Material liefert. "Ear Appeal" ist keine Klangkunst-Ausstellung, sondern eine Annäherung an Sound als Material für eine konzeptuelle und analytische Befragung und untersucht die Art und Weise, wie durch Klang Raum definiert und Kontrolle ausgeübt wird. Aufgrund der Überlegung, dass Wien hören in Wien redundant und etwas langweilig erscheinen könnte, entschied der britische, im niederländischen Den Haague lebende Künstler Justin Bennett, stattdessen zwei radiophone Aufnahmen aus Barcelona zu präsentieren: "Sundial Barcelona“ und "Cacerolada“. In der Kunsthalle Exnergasse ist auch seine neue Arbeit "Sundial Wien" zu hören. Der Beitrag "Surveying the Future" von Ultra-red geht unter anderen Parametern vom Standort Wien aus: die Beziehung zwischen Sound und sozialen Strukturen auf akustischer Ebene wird weniger nach der akustisch-ökologischen Spezifik einer umgebenden Soundscape befragt, als dass Ultra-red vielmehr eine analytische Recherche von Sozialgefügen durch Sound erstellt. Related Links: |
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Stills: Video DVD, 1:40 Min. Kanon, 2006 Kanonvon Annette Weisser
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SUNDIAL BARCELONA aufgenommen am 10.5.2003
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