SONNTAG, 5. März 2006, 23:05. - 23:45, Ö1

KUNSTRADIO - RADIOKUNST



Frequency Post curated by Andrew Garton


The Evolution of the Radiosphere

von Steve Law

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Mit diesem Stück möchte ich die “Evolution” des Spektrums der Radiofrequenzen von seinen Anfängen bei der Entstehung des Universums bis hin zu seiner gegenwärtigen Verwertung durch die menschliche Gesellschaft untersuchen. Die Entwicklung von natürlichen Systemen auf der Erde wird dabei als Metapher für die Entwicklung und Ausbreitung des elektromagnetischen Spektrums im Zuge des Fortschreitens der Menschheit verwendet – von einem simplen, auf die Gemeinschaft gründenden Fokus bis zur Komplexität moderner Kommunikationstechnologien und der Vielschichtigkeit der Globalisation (mit allen politischen Fragen, die daraus resultieren).

Das Stück beginnt mit den Klängen von Pulsaren (Neutronensternen), die seit Milliarden Jahren auf einem weiten Frequenzbereich im Weltraum pulsieren. Diese werden von Text, der sich auf die Beobachtung von Pulsaren mittels Radioastronomie bezieht, begleitet. Neben diesen natürlichen Radioklängen aus dem All finden sich Aufnahmen von unberührten Ökosystemen, die in abgelegenen Gebieten Australiens gemacht wurden sowie Aufnahmen von Community Radiosendern aus einigen jener Gebiete, von dem die Feldaufnahmen stamen. Ich habe mich auch ein ganzes Stück vom Stadtgebiet entfernt, um Aufnahmen von den hochinteressanten AM Radiointerferenzen, die nachts passieren, wenn die AM-Signale oft über grössere Distanzen getragen werden als üblicherweise, zu erhalten.

Diese leiten zum nächsten Teil des Stücks, das sich mit Fragen beschäftigt, die aufgrund von Störungen zwischen den verschiedenen Radiofrequenzbändern entstehen. Auch hier wird Text miteinbezogen, der einige dieser Punkte beschreibt, z.B. Interferenzen die von Fernsehern, Handys, Funkgeräten, digitalen Netzwerken und Radar und die Wirkung, die diese auf Radioastronomie, Navigation, Radioübertragungen haben – und generell die Art, wie diese Radiodienste einander stören. An dieser Stelle werden auch politische Fragen im Zusammenhang mit der Vergabe von Radiofrequenzen untersucht.
Radioaufnahmen (Talk Shows, Nachrichten etc.) werden mit den Sounds der modernen, dicht bevölkerten Metropolen (iim Gegensatz zu den vorher vorkommenden Aufnahmen von Community Radios und natürlichen Umgebungen) kombiniert. Politische Spannungen und ein Gefühl der chaotischen Ausbeutung der begrenzten Ressourcen des elektromagnetischen Spektrums kommen in diesem kulminierenden Teil des Stücks zum Ausdruck.

Schließlich endet das Stück mit einem Text über Systemtheorie, Kommunikationsnetzwerke, soziale Netzwerke etc. und wie Verständnis und Respekt für diese Prinzipien zu einer fairen und tragbaren Verwaltung des elektromagnetischen Spektrums führen können.

Rohaufnahmen, die für das Stück verwendet wurden umfassen:
• Radioteleskop-Aufnahmen von Pulsaren.
• Feldaufnahmen, die im nördlichsten Teil von Queensland gemacht wurden.
• Aufnahmen von unterschiedlichen Radiosendern.
• Radiointerferenzen und Kurzwellensignale.
• Gesprochener Text von verschiedenen Quellen, der von Frequenzvergabe, natürlichen Systemen etc. handelt.
• Reine Sinuswellen in einer Reihe von Frequenzen.

Diese Originalaufnahmen wurden mit einer Vielzahl an generativen Techniken bearbeitet, die zu einer weiteren Folge von Audiofiles führte, die wiederum (und wieder unter Verwendung generativer Mittel) gemischt und arrangiert wurden, um das fertige Stück zu produzieren.

Statments von Andrew Garton (Kurator):

über Steve Law

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