A CASSETTE OF THIS PROGRAM CAN BE ORDERED FROM THE "ORF TONBANDDIENST"
Der deutsche Künstler Armin Chodzinski hat sich in den letzten Jahren intensiv mit Managementtechniken und Arbeitsorganisation auseinandergesetzt. In der für Kunstradio konzipierten Radioarbeit geht er der obsessiven Tätigkeit des Aufzeichnens nach. Angesichts der Fülle des ihm zur Verfügung stehenden Materials - Chodzinski hat ein Archiv von rund 18.000 Audiokassetten übernommen, die rund 2 Jahrzehnte deutscher Radiogeschichte wiederspiegeln - ist dies eine Tätigkeit, die gewissermassen aus dem Ruder gelaufen zu sein, sich völlig verselbständigt zu haben scheint: ein klassischer Fall von Interpassivität (um einen Begriff des Wiener Philosophen Robert Pfaller zu zitieren) - eine Form delegierten Handelns und Geniessens. "Ich interessiere mich für Musik. Ja, ich interessiere mich ganz einfach
für Musik und in diesen Sendungen wird man darüber informiert, was es Neues
gibt. Like Anselm Kiefer! versammelt Kassetten aus 25 Jahren; viele sind unbeschriftet, fast alle enthalten Radiosendungen. Eine Kulturgeschichte der Musik, genauso wie eine der Arbeitslosigkeit und eine der Produktion eines der größten privaten und nicht-systematisierten Radioarchive. Aus diesem schier unendlichen Fundus von historischem Radiomaterial kreiiert Armin Chodzinski für Kunstradio einen neuen Radiomix: ein fiktives Gespräch mit dem Sammler während einer Autofahrt, das durch die Musik, die aus dem Autoradio kommt, strukturiert wird. Das Kassetten-Archiv ist ausserdem die Grundlage des künstlerischen Beitrags von Armin Chodzinski zur Ausstellung "Permanent Produktiv" in der Kunsthalle Exnergasse und steht dort zum Durchhören, Archivieren und Recherchieren bereit.
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