Schon immer lag in der Ablehnung der westlichen Kultur gegenüber dem griechisch-römischen Pantheismus und der folgenden Aneignung eines reduktionistischen jüdisch-christlichen Monotheismus die Konzeption einer sich langsam entfaltenden, höchst egozentrischen Kunst; eine Kunst, die den eitlen, selbstzufriedenen Künstler, der zugleich Subjekt und Autor des Werks ist, postulierte. Eine widerwärtig-jämmerliche Tradition, die am Beispiel der scheußlichen Schmierereien eines Picasso oder dem lächerlichen, ausfälligen Benehmen des Pop-Stars veranschaulicht wird.
Erst mit dem Auftauchen der Pop Art in den späten 1950er Jahren begannen Künstler diese widerlichen Praktiken aufzugeben und ein überzeugendes Bewusstsein für ihre Umgebung zu entwickeln. Scheinbar rückten Wegwerf- und Einwegartikel ins Zentrum des künstlerischen Ausdrucks, die in etwas, was wir heute als 'Crap Art' oder 'Abfallkunst' bezeichnen, kulminierten. Warum 'Crap Art'? Ganz einfach: nüchtern betrachtet und so weit gefasst als möglich, kann menschliche Aktiviät zur Gänze als verrückte Produktion von unglaublichen Mengen an Müll charakterisiert werden.
Um Material für ihre Kunstradio-Serie zu sammeln und generieren, machte eine kleine Gruppe von Radio Resonance VoluntärInnen im April 2004 eine Rundreise durch Europa. Einige Städte bildeten dabei einen scheinbaren Ring - Köln, Berlin, Prag, Wien, München und wieder retour nach Köln. Das Album dieser Woche beschreibt die erste Hälfte dieser Rundreise, bei der unser gleichnamige Protagonist, Harmon e. Phraisyar, es schafft, sprichwörtlich alle gebuchten Züge zu versäumen. Die kreisförmig-zirkulare Struktur dieser Episode wird durch den Einsatz von höflich-repetitiven Loops aus Sound und Muzak veranschaulicht.
[ English Version ]
[ German Version ]
Always inherent within Western culture's rejection of Graeco-Roman
pantheism and subsequent adoption of a reductionist Judeo-Christian
monotheism was the eventual emergence of the supremely ego-centric
artwork; an art that posited the preening, self-satisfied artist as
both subject and creator of the work. A despicable tradition
exemplified, for instance, by the atrocious daubings of a Picasso or
the bathetic ravings of the pop-star.
It was not until the arrival at the Pop-Art of the late 1950's that
artists began to abandon these disgusting practices and develop a
convincing awareness of their environment. Seemingly disposable objects
became the focus of artistic expression, culminating today in what can
be called 'Crap-art' or 'Abfallkunst'. Why 'Crap-Art'? Simply this -
viewed dispassionately and in the widest possible scale, human activity
can be completely characterised as the frantic production of immense
amounts of garbage.
In order to capture and generate material for their Kunstradio series,
in April 2004, a small group of Resonance radio volunteers made an
circular journey around Europe. A virtual ring of cities were included
- Köln, Berlin, Prague, Wien, München and back to Köln. This weeks
album describes the first half of that circular journey in which our
eponymous protagonist - Harmon e. Phraisyar - endeavours to miss all of
his scheduled trains. The circular structure of the episode is
exemplified throughout by the use of politely repetitive loops of sound
and muzak.
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