SONNTAG, 03. März 2002, 23:00. - 24:00, Ö1

KUNSTRADIO - RADIOKUNST


FREQUENCitY IV

curated by Steve Bates



I.


"Still Space, dead air"


II.


"resonant cities (as she gently floats away)"


 

 


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I. "Still Space, dead air"

by/von Germaine Koh

a series for FREQUENCitY (Part 4 of 5)


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"Still space, dead air" ist eine Serie von Tonaufzeichnungen aus verschiedenen Städten. Die Aufnahmen vermitteln stille Momente, um sich mit den vergangenen Nutzungen bestimmter Orte auseinanderzusetzen und deren derzeitigen Zustand aufzuzeigen.

Die Aufnahme entstand in London, im IMAX-Kino des British Film Institute: ein rundes Glasgebäude, das sich auf der Mitte eines Verkehrskreisels südlich der Waterloo Bridge erhebt. Dieser Kreisverkehr, inoffiziell "Bullring" genannt, ist ein zum Teil unterirdisch angelegtes Gebiet, das zahlreiche Fußgängerunterführungen miteinander verbindet. Mitte der achtziger Jahre errichteten Obdachlose hier eine komplexe Hüttenstatt, bekannt als "Cardboard City." Cardboard City beherbergte bis zu 200 Personen gleichzeitig und bestand etwa fünfzehn Jahre lang, bis die letzten etwa 30 verbleibenden Obdachlosen im Februar 1998 auf offizielle Anordnung entfernt wurden, um dem Bau des 500sitzigen gigantischen Kinos Platz zu machen. Die Aufnahme entstand im Oktober 2001 zwischen verschiedenen Kinoaufführungen.

  Germaine Koh

 

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II. "resonant cities (as she gently floats away)"

by/von Steve Roden


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Für den vierten Teil der Reihe FREQUENCity hat der Maler, Skulptuer, Installations-, Video-, Performance- und Soundkünstler Steve Roden auf sein Soundarchiv der letzten zehn Jahre zurückgegriffen. Roden, der in zahlreichen Arbeiten gemeinsam mit Architekten die Beziehung von Sound und Architektur untersuchte, hat sich dem Thema der Stadt eher still genähert mit einer lower case Ästhetik, wie Roden es nennt: mit Klängen unterschiedlichster Städte der Welt, denen er sich mit Subtilität und der ruhigen Aktivität des Zuhörens gewidmet hat. Dabei hat er charakteristische Klänge vermieden, und statt dessen etwa das Geräusch von Klimaanlagen, das Geräusch beim Beschreiben von Papier oder den Klang eines an der Wand streifenden Seidenschales dazu verwendet, eine andere Form von Stadtansicht enstehen zu lassen. Die Sounds der unterschiedlichsten Städte, bei denen zum Teil die gleichen Handlungen und Geräusche aufgenommen wurden, bilden, gleichwertig ineinandergeblendet, die neue Geographie einer Stadt, deren Grenzen Ozeane überschreitet in der man von einem türkischen Restaurant zum Schnee in Saarbrücken laufen kann. Roden arbeitet wie in seinen anderen Stücken auch hier mit vorhandenen Strukturen und Systemen mit einer Kombination aus konzeptuellen Strategien und intuitiven Momenten. Sie werden nicht nur kombiniert oder wiedergegeben, sondern ihrem urspünglichen Kontext enthoben und als Ausgangsbasis für Improvisation verwendet. Es entstehen neue Tonräume und neue Lesemöglichkeiten mit vielfältigen Bedeutungen und Assoziationen ausgehend von konkreten Orten eröffnen sich mögliche Landschaften.




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