SONNTAG, 2. September 2001, 23:00. - 24:00,
Ö1KUNSTRADIO - RADIOKUNST |
"Social <- Private -> Public Representation"
von / by Giuseppe Ielasi
Curated by Brandon LaBelle
"FRÜHLING 2001 ... gute Freunde treffen, Stunden/Tage mit ihnen verbringen, ihre alltäglichen Aktivitäten aufnehmen, ihr Privatleben, intime Momente, der Versuch, sich so neutral wie möglich zu verhalten (ist es überhaupt möglich sich neutral zu verhalten mit einem Mikrophon und einem Aufnahmegerät?) ... vorsichtig in die Privatsphäre von jemandem eindringen ... dann, an einem bestimmten Moment, die Aufforderung aussprechen, sich doch ein wenig mehr auf die Geräusche zu konzentrieren, die durch die jeweiligen Aktivitäten im Verhältnis zur Umwelt produziert werden, behutsam mich und meine sounds einbringen, neue/ungewöhnliche/tiefe Beziehungen entwickeln. Die Aufnahmen zu meiner Arbeit werden dadurch entstehen, in dem ich andere auffordern werde zu intervenieren, durch Vorschläge und Anweisungen zum auditiven und visuellen content meines Stückes beizutragen. Die Menschen, die in meine Arbeit involviert sein werden, sind nicht Musiker, alles könnte sich in der letzten Minute ändern abhängig von eingebrachten Vorschlägen. Das erscheint mir im Zusammenhang mit "Social Music" wichtig das sie eben charakterisiert wird von den unerwarteten Launen der Interaktion." JUNI 2001 JULI 2001 (Giuseppe Ielasi) Kunstproduktion im allgemeinen und Musikproduktion im speziellen passiert oft in einem isolierten Raum. Nicht selten versuchen sich Künstler in ihrem Arbeitsprozess ganz bewusst von der gesellschaftlichen Realität abzukoppeln. In der von ihm kuratierten Reihe "Social Music" stellt der in Los Angeles lebende Künstler Brandon La Belle Künstler und Musiker vor, die in ihren Arbeiten genau das Gegenteil versuchen: gezielt Kontakt aufnehmen und ganz bewusst an gesellschaftliche Prozesse anknüpfen, sie als ein Mittel zur Musikproduktion einsetzen. "Social Music" versucht das Beziehungsgeflecht zwischen Produzent und Rezipient, zwischen Individuum und Gesellschaft hörbar zu machen. Social <- Private -> Public Representation "SPRING 2001 ...meeting close friends, spending hours/days with them, recording their everyday activities, private life and intimate moments, trying to be as neutral as possible (is it possible to be neutral with a microphone and a tape recorder ?) ... carefully violating someone's privacy... then, at a certain moment, asking them to be more conscious of the sounds their activities produce in relation to the surroundings, delicately inserting myself and my sounds, developing new/unusual/deep relationships between us. The recordings for my work will happen through a process that invites others to intervene, through suggestion and direction to actual audio and visual content. The people involved are not musicians, and everything could change at the last minute, depending on their suggestions. This seems a important aspect in considering "social music" - that it is characterized by the unexpected and uncertain whims of interaction. JUNE 2001 (Giuseppe Ielasi) Production of art and especially of music often takes place in an isolated space. Artists in their work process often sever their ties with social reality intentionally. In this series Brandon LaBelle - Los Angeles based artist - introduces artists and musicians working with opposite methods: intentionally creating contacts and taking up social processes, using them as means to produce music. "Social Music" tries to make these relations audible: relations between producer and listener, between the individual and society. |