I. "Fellpflege"von Gisela Steinlechner
II. "Endergebnisse"von
Kathrin Röggla
Die seit 1999 vom Kunstradio produzierte Reihe Literatur als Radiokunst gibt Autorinnen und Autoren die Gelegenheit, ihre Texte radiophon zu gestalten und dies jenseits der traditionellen Genres wie «Lesung» und «Hörspiel». Das heißt, sie nehmen im Tonstudio buchstäblich die Regler - und damit die Produktionsmittel - selbst in die Hand und experimentieren mit dem Klangmaterial des gelesenen Textes: Manchmal konzeptuell nach einem strengen Plan, manchmal spontan im Trial und Error-Verfahren. Im Mittelpunkt der neuen Produktion von Literatur als Radiokunst stehen
diesmal die Texte zweier jüngerer Autorinnen, welche sich auf höchst
unterschiedliche Weise mit den Phänomenologien des Alltags befassen.
Mit GISELA STEINLECHNERS Essay über ausgestopfte Tiere präsentiert
sich ein prinzipiell monologischer Text, welcher zwischen den inneren
Stimmlagen von Impression und Reflexion oszilliert. Ganz anders KATHRIN
RÖGGLAS groteske szenische Skizze aus der Küche einer Berliner
WG, welche das polyloge Stimmengewirr auf seine monologischen Leerläufe
hin überprüft. LITERATURE RADIO ART Established in 1999, the «Kunstradio»-series LITERATURE
RADIO ART is asking contemporary writers to develop some kind of experimental
«radio-activity» different to the traditional (narrative)
genres such as play, or lecture. This clearly is meant as a means of
empowerment: Entering the black box of the studio, the writers learn
about the technical devices of sound- engineering and finally take control.
During this work in progress the writers develop new and inspiring approaches
to the possibilities of acoustic representation. Listeners, on the other
hand, benefit from the experience of the key features of literature:
breath and rhythm, silence and voice. |
Dialog - Gisela Steinlechner, Kathrin Röggla und Christiane Zintzen
"Fellpflege"von Gisela Steinlechner
Auf der Grundlage eines Essays über die präparierte Tiere in den künstlichen Paradiesen naturkundlicher Museen entwickelt die Literaturwissenschafterin Gisela Steinlechner eine Suite auditiver Räume: Hier die geschlossenen Kosmen der mit mortifiziertem Leben bestückten Ausstellungsvitrinen, dort die hallenden Wandelgänge und die lebendigen Betrachter. |
"Endergebnisse"von Kathrin Röggla Ausgehend von einem Prosastück aus ihrem 2000 bei Residenz erschienenen Band «Irres Wetter» modelliert die Schriftstellerin Kathrin Röggla ein Stimmenspiel, welches die Möglichkeiten der «Kommunikation» zwischen Individuen, zwischen den Generationen und ihren Wertesystemen, aber auch von Kommunikationsmedien (TV, Mode) und Menschen überprüft. |