Die Methode einen Weltempfänger als Quelle von Soundmaterial für
die Musikproduktion zu verwenden ist nicht neu. Seine Verwendung ist
beinahe anachronistisch.
1997 begann ich mit einem alten Röhrenradio Material zu sammeln.
Eine besondere Faszination ging von bestimmten Sounds aus, die aufgrund
der driftenden Sendefrequenzen eine schon beinahe perfekte Animation
eines weiten Raumes darstellen. Unendlichkeit akustisch zu animieren
war das Ziel, dabei experimentell eine akustische Situation herzustellen,
die im Widerspruch zum realen Raum der engen Stadtwohnung steht. Weiters
war der Gegensatz zur vom Einsatz von loops geprägten Musikproduktion
interessant. Anfangs arbeitete ich mit dem Konzept, strikt keine loops
zu verwenden. In diesem akustischem Experiment sollte das Gegenteil
von Redundanz erzielt werden.
Bei der Arbeit mit dem Kurzwellenmaterial wurde ich auf interessante
Dinge aufmerksam, die mich von der eigentlichen Musikproduktion mitunter
abhielten. Bei Aufführungen im kleinen Rahmen bekam ich interessante
Anregungen durch Beschreibungen, was Hörer erlebt hatten. Bei dem
Material, das ich in dieser Sendung verwenden werde, geht es mir um
einen ganz konkreten Effekt der Veränderung unserer Wahrnehmung
(Prädualismus). Bei der Konzeption dieser Produktion versuchte
ich mir Anregungen aus Neurowissenschaft und vergleichender Wissenschaftstheorie
zu holen. Der Titel dieser Arbeit stammt aus den Yoga Sutren.
Diese Sendung besteht aus 5 Parts. Die Parts 1-3 bilden das Intro.
Sie können auch als "Cyberfeature" gehört werden.
Part 4 ist der Haupteil des Stückes, hier kommen die oben angesprochenen
Audiokonzepte zur Anwendung. Der Schlußpart soll den Hörer,
aus der doch sehr fremden akustischen Sphäre dieser Sendung wieder
in seine natürliche Audioumgebung zurückführen.
Narrative
Bitstream - eine nur zum Zeitpunkt dieser Sendung gestreamte Text- und
Bildanimation.
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