"Solo für Eckstein"
von Thomas Pernes
Stimme: Detlev Eckstein
http://members.teleweb.at/pernes.produktion
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| Der Protagonist im Stück "Solo für Eckstein" des Wiener Komponisten und Texters Thomas Pernes schult täglich sein Hirn. Mit jedem Tag werden seine Gedanken präziser, schlanker. Thomas Pernes Protagonist scheint eine computergesteuerte Mixerapplication im Hirn zu haben. Die einzelnen Gedankenverläufe heben sich klar und deutlich von einander ab - wie sorgfältig übereinander gelagerte Tonspuren. "Keine Collagen mehr im Kopf. Eine Schicht, höchstens zwei. Und er baut sich eine imaginative Bühne. Eine Bühne aus Text. Eine Bühne formuliert in Worten: Es wird alles natürlich sein. Normal sein. oder: Vergiß nicht die halbblinden Fenster! - Ein wehender Vorhang? Oder: Nur ein kleines Licht, eine kleine Lichtfläche am Boden." Der Protagonist rezisiert. Keine "Rollenausschnitte irgendeiner Dramatik", sondern alte religiöse und philosophische Texte. Ist er tatsächlich religiös, möchte man wissen. In jedem Fall scheint er zu suchen. "... und da ist auch reine Erotik im Hohelied Salomons. Zumindest auf den ersten Blick. Auf den zweiten wird klar, was der Sinn dieser Bildersprache sein könnte: daß ein Gott alle Möglichkeiten ihn zu besitzen überrage; daß alle Erkenntnis nur der Anlaß neuen Fragens sei, und jedes Finden nur der Aufbruch zu neuem Suchen." Doch dann passiert Thomas Pernes Protagonisten ein Malheur. Die bislang klar getrennten Gedankenverläufe scheinen ineinander zu verschmelzen. Er verliert den Abstand zum rezitierten Text. "Eigentlich eine Frechheit, bei all dem zuzuhören." "Solo für Eckstein" liegen Texte aus "Das Hohelied Salomons", Dante Alighieri "Die göttliche Komödie", Franz von Assisi "Der Sonnengesang", Friedrich Hegel "Naturphilosophie: Die Zeit", Arthur Schoppenhauer "Die Welt als Wille und Vorstellung: Vom Verhältnis der anschauenden zur abstrakten Erkenntnis" und Thomas Pernes "Texte zur Bühnendefinition" zu Grunde. |
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