"Fake Radio" - A Sort of Cultural Space - von Ludwig Zeininger PLAY
|
Mit Fake Radio betitelt der Autor seine reflektierende, polemische Auseinandersetzung mit Musik bzw. musikalischen Events im Internet: Einer Partitur folgend wird ein Live-Stream ins Internet gesendet. Gespräche und Interviews, die um die Themen Netz, Radio, Audio im Netz und die Verbindung von Radio und Internet kreisen, Mitschnitte von anderen Webcasts und Material aus dem Netz bauen - zu einer fiktiven Abschlußveranstaltung eines fiktiven Workshops zum Thema Radio/Internet montiert - ein dichtes Ambiente auf, lassen "in das Netz hineinhören". Der mit diesem (Klang)-Material gefütterte Datenstrom wird parallel dazu wieder empfangen und zum Live Input gemischt; durch diesen Vorgang wird eine akustische Feedback-Schleife generiert, die den Live-Klang begleitet, unterlegt, überlagert und teilweise vollständig ersetzt und eine formale Entsprechung zu den selbstbezüglichen Inhalten des Gesprochenen gebildet.
Das Hör- bzw. Klangergebnis dieses Ereignisses läßt sich als großes Fragezeichen deuten: Macht es Sinn, ein "konventionelles" Musik-Event "ins Netz zu stellen"? Der Autor verneint diese Frage: Mit Fake Radio gelingt Ludwig Zeiniger das Nachvollziehen einer Suche nach einem möglichen neuen Ansatz, Musik ins Internet zu bringen. "Wieso das Netz nicht einmal als Klang- bzw. Effektgenerator für das Radio verwenden?" Es ist - so der Autor - "der Versuch eines Ohrenmenschen, Netz-Adäquates zum Hören zu schaffen; oder besser: dem Netz Hörenswertes zu entlocken". |