21. November 1996


22:20 - FAMILIE AUER

anschließend:
KUNSTRADIO

"Die Differenzmaschine"

Channel 3.1: "aucun fondement, aucun mur"


ein radiophones Double Feature
von
A.Sodomka / M.Breindl / N.Math / P. Mechtler / P. Ganglbauer


Teil 1
des Double Feature "CHANNEL 3.1" wird unter "Iterations 3.1."
im KUNSTRADIO zu hören sein und geht in der nachfolgenden Sendung
ZEITTON ohne Unterbrechung in Teil 2, "The Sounds Tabled", über.

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In Form einer "historischen Fiktion" begeben sich die AutorInnen der "Differenzmaschine" auf Spurensuche nach jenen ästhetisch/technischen Visionen, die im 19. und im frühen 20. Jahrhundert Furore gemacht haben, inzwischen aber längst in Vergessenheit geraten sind. Ihre Fragestellung: "Welch anderes historisches Bild wäre entstanden, hätte man diese Visionen konsequent weiterverfolgt und realisiert?"

Aus den unzähligen, nie verwirklichten und weiterentwickelten Ideen und Entwürfen des frühen technischen Zeitalters wurden für "Die Differenzmaschine" jene ausgewählt, die als visionäre Zukunftsweiser den Technologien der Neuen Medien schon sehr nahe kommen:
Als eigentliche Grundlage für den über ein Jahrhundert später (wieder)erfundenen Computer erweist sich heute ein nie realisierter Rechenautomat ("Differenzmaschine, "Analytische Maschine"), entworfen in den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts. Diese "Differenzmaschine" stammt von Charles Babbage, Mathematiker, Ökonom und Physiker (1791-1871), der für das work in progress - Projekt "Die Differenzmaschine" als "virtueller Hauptdarsteller" fungiert - ebenso wie der Architekt, Bühnenbildner und Bildende Künstler Friedrich Kiesler (1890-1965), der in den 20er und 30er Jahren in Wien mit einem radikal neuen Theaterbegriff (Mechanisches, Kinetisches und Optophonetisches Theater) experimentierte. Damit nicht genug: In New Yorker Kinos installierte er Film-und Lichtprojektionstechniken, die für die damalige Zeit als bahnbrechend und revolutionär galten. Noch bedeutsamer ist aber eine andere seiner "utopischen" Visionen: diese gilt in Fachkreisen bereits als Beschreibung der Funktionsweise des Internet.

An der Auseinandersetzung mit derlei Ideen und Visionen auf verschiedenen Ebenen ist bereits seit drei Jahren ein Team von KünstlerInnen, WissenschafterInnen und TechnikerInnen beteiligt, das in permanenter Vernetzung das Event "Die Differenzmaschine" konzipiert, gestaltet und weiterentwickelt:

"Die Differenzmaschine" ist eine Arbeit, deren inhaltliche Struktur sich erst aus der konsequenten Reflexion und Anwendung jener technischen Möglichkeiten, die sie beschreibt, generiert" (A.Sodomka/M.Breindl).

"Die Differenzmaschine" wird demzufolge in Modulform an verschiedenen Orten und in verschiedenen Medien realisiert:
Für das radiophone Double Feature "channel 3.1.", das sich über die gesamte Sendezeit von "Kunstradio - Radiokunst" und "Zeitton" erstreckt, hat das AutorInnenteam das letzte Modul der "Differenzmaschine" - eine Performance, die im August 96 im Rahmen des Festivals "sonambiente" im Berliner Ensemble aufgeführt wurde - zu einem radiophonen Katalog weiterverarbeitet. Teil 1 des Double Feature "channel 3.1" wird unter "Iterations 3.1." im "Kunstradio" zu hören sein und geht in der nachfolgenden Sendung "Zeitton" ohne Unterbrechung in Teil 2, "The Sounds Tabled", über.



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